Waffenlieferungen an die Ukraine Rheinmetall könnte Leopard-Kampfpanzer erst 2024 liefern

Der Leopard 2 wird von der Ukraine gefordert – aber kann Deutschland ihn überhaupt liefern?
Foto:Sven Eckelkamp / IMAGO
Der Druck auf die Bundesregierung zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine war zuletzt gestiegen. Nun wird offenbar klar: Eine schnelle Lieferung kann es gar nicht geben.
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall könnte eigenen Angaben zufolge erst 2024 Kampfpanzer liefern. »Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres«, sagte Vorstandschef Armin Papperger der »Bild am Sonntag«.
Rheinmetall verfüge demnach über 22 Fahrzeuge vom Leopard 2 und über 88 Exemplare des älteren Modells Leopard 1. Die Reparatur der ausgemusterten Kampfpanzer dauere jedoch »ein knappes Jahr«.
Neu lackiert und aufgebaut
Laut Papperger müssten die Fahrzeuge nicht nur neu lackiert, sondern auch für einen Kriegseinsatz umgebaut werden. »Sie werden komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut«, sagte er der Zeitung. Die Panzer könne Rheinmetall nicht ohne Auftrag instand setzen, da die Kosten bei mehreren Hundert Millionen Euro lägen. »Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren«, sagte Papperger.
Polen hatte sich am Mittwoch bereit erklärt, der Ukraine zusammen mit Bündnispartnern Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 für den Abwehrkampf gegen Russland zu überlassen . Auch Finnland ließ am Donnerstag vorsichtige Bereitschaft für eine Lieferung erkennen.
Deutschland spielt in der Debatte eine Schlüsselrolle, weil die Panzer in Deutschland entwickelt wurden. In der Regel muss die Weitergabe von Rüstungsgütern aus deutscher Produktion an Dritte genehmigt werden. Am späten Samstagabend hatte Großbritannien die Lieferung von 14 Challenger-2-Kampfpanzern angekündigt.