Landtagswahl im Oktober In Thüringen droht eine schwierige Regierungsbildung

Finanzministerin Heike Taubert (SPD) und Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke): Aktuell laut MDR-Umfrage Mrs Sieben und Mr 28 Prozent
Foto: Martin Schutt/ DPAOb der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sein rot-rot-grünes Regierungsbündnis nach der Wahl fortführen kann, ist völlig offen. Knapp sechs Wochen vor der Landtagswahl in Thüringen deutet eine neue Umfrage auf eine schwierige Regierungsbildung in dem Bundesland hin.
Das aktuelle Bündnis von Linken, SPD und Grünen käme nach einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap nur noch auf 43 Prozent, wie MDR Thüringen als Auftraggeber der Umfrage mitteilte.
Während die Linke im Vergleich zur letzten Erhebung des gleichen Instituts um 3 Prozentpunkte zulegen konnte und bei 28 Prozent liegt, müssen ihre Regierungspartner Verluste hinnehmen: Die SPD kommt nur noch auf 7 (minus 1), die Grünen auf 8 Prozent.
Für die Sozialdemokraten wäre ein solches Ergebnis das bislang schlechteste in Thüringen. Die Grünen geben im Vergleich zur Umfrage von Ende Juli 3 Punkte ab, würden aber noch besser abschneiden als bei der Landtagswahl 2014. In Thüringen wird am 27. Oktober ein neues Parlament gewählt.
Die AfD kann sich im Vergleich zur vorherigen Umfrage des Instituts noch einmal verbessern (plus 1) und erreicht mit 25 Prozent ihr bisheriges Allzeithoch in Thüringen. Auch die CDU legt einen Punkt zu, verbleibt mit 22 Prozent aber wie schon bei der Erhebung Ende Juli auf dem dritten Platz. Die FDP muss weiterhin um ihren Einzug in den Landtag fürchten. Sie landet in der Umfrage bei 5 Prozent.
Eine CDU-geführte Koalition hätte ebenfalls nicht genügend Stimmen für die Bildung einer Regierung. Ein Bündnis aus CDU, SPD, Grünen und FDP käme zum Beispiel nur auf 42 Prozent der Stimmen. Mit der AfD haben alle im Thüringer Landtag vertretenen Parteien eine Kooperation ausgeschlossen
Anfang September hatte sich Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring über zu wenig Hilfe aus Berlin geärgert. "Ich hoffe sehr, dass aus Berlin mehr Rückenwind kommt für die Thüringer Landtagswahlen im Oktober als zuletzt", sagte Mohring. Vor den Wahlen in Sachsen und Brandenburg sei "nicht alles hilfreich aus Berlin" gewesen.