Umfrage Sieg der SED-Erben immer wahrscheinlicher
Hamburg - In Brandenburg würden 35 Prozent der Wähler für die SED-Nachfolgepartei stimmen. Dies ergab die Forsa-Umfrage im Auftrag von "Stern" und RTL. Das sind etwa zwölf Prozentpunkte mehr als bei der Landtagswahl 1999. In Sachsen läge die PDS mit 24 Prozent um zwei Punkte höher als noch vor fünf Jahren.
Stärkste Partei im Freistaat bleibe die CDU, die mit 46 Prozent der Stimmen zwar um elf Prozentpunkte unter ihrem Ergebnis von 1999 bleibe, aber weiter stärkste Partei sei. Sie stünde damit knapp vor der absoluten Mehrheit. Die SPD kann nach dieser Umfrage mit einem leichten Plus von einem Punkt auf zwölf Prozent rechnen. Die Grünen kämen mit sechs Prozent (plus drei Prozentpunkte) in den Landtag. FDP und die rechtsextreme NPD würden nach dieser Umfrage mit vier Prozent den Sprung in den Landtag nicht schaffen.
In Brandenburg werden die Koalitionsparteien SPD und CDU nach der Umfrage bei der Wahl am 19. September Stimmen verlieren. Forsa sieht die SPD derzeit bei 28 Prozent (minus elf Punkte), die CDU bei 23 Prozent (minus Prozentpunkte). Grüne (vier Prozent), FDP (zwei Prozent) und DVU (vier Prozent) würden nach der Umfrage an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Allerdings sind die Ergebnisse für NPD und DVU seit dem Wahlerfolg der NPD bei der Landtagswahl im Saarland wohl mit einem großen Unsicherheitsfaktor behaftet. Die Umfragen wurden vor der Wahl im Saarland abgeschlossen, bei der die NPD mit vier Prozent überraschend stark abschnitt. Dies hatten viele Wahlforscher als Indiz gewertet, dass die Partei auch in Sachsen ins Parlament einziehen und die DVU im Potsdamer Parlament verbleiben könnte.