Unionsfraktionschef Kauder Muttis treuester Soldat
Gleich macht es leise Pfft, aber noch hat sich Volker Kauder aufgepumpt und hält die Luft. Bedeutend pflügt er durch die Prominenz, Erster Kultursalon der CDU, seine Idee, seine Veranstaltung, alle da, Merkel wird ihn später dafür loben. Hannelore Elsner, Mario Adorf, ein paar Wendehälse aus Schröder-Kulturzeit, und einer, ein Vierschröter, der im Tatort immer die Fieslinge spielt wie Adorf früher bei Old Shatterhand. Gastgeber Kauder läuft nicht, er schreitet, die Arme bewegen sich langsam im Takt seines Schrittes. Jeder Zoll seines Körpers kontrollierte Bedeutsamkeit. Da schlenkert nichts.
Der Mann am schwarzen Flügel, bis zur Schuhspitze in Weiß, spielt "Ist dein kleines Herz für mich noch frei, Schatzi?", und als er Kauder ausmacht im Menschenauflauf, sagt er: "Ich sehe da Herrn Kauder, wollen wir was von Queen spielen, das mögen Sie doch, Herr Kauder."
Und es macht Pfft, und die Luft entweicht aus Kauder.
Er verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse, die ein Lachen sein soll und reckt beide Daumen nach oben, so wie der Schröder das auch immer gemacht hat. Wenn die CDU richtig locker sein will, wird es oft richtig verkrampft. Nicht nur so gesehen ist Volker Kauder sehr CDU.
In der politischen Champions League
"We are the Champions" hat Volker Kauder auf dem Wahlparteitag der CDU im Sommer 2005 in Dortmund aus voller Brust gesungen. Drei Jahre ist das nun her, als Generalsekretär hatte er das musikalische Rahmenprogramm für die CDU gestaltet, damals ein echtes Wagnis in einer Partei der Schönbohms und Milbradts und Oettingers.
Es war das letzte erinnerliche Wagnis von Volker Kauder. Alles, was einem weißgewandeten Alleinunterhalter zu Volker Kauder spontan einfällt, ist seine Leidenschaft für die Bombast-Popgruppe um Freddie Mercury und Brian May. Das mag auch am Piano-Spieler liegen, es liegt aber mindestens so sehr an Volker Kauder. Seit zweieinhalb Jahren ist er der Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion, Fraktionschef der Kanzlerpartei, das ist politische Champions League.
Und? War was? Ist etwas hängengeblieben? Ein markanter Satz, eine Initiative, ein Dauereinsatz für eine Idee, deren Zeit er für gekommen erachtet? Eine Handbreit hoch ist der Stapel an Papier mit Kauder-Interviews aus dieser Zeit. Es findet sich nichts. Doch, einmal vor drei Jahren hat er in einem Fragebogen auf die Frage, welches politische Projekt er beschleunigt sehen wolle, gesagt: "Ein neues Steuerrecht." Jetzt hat sich die Debatte in der Union ohne sein Zutun entfaltet, und er unterdrückt sie nach Kräften. In seiner Fraktion werden Briefe verfasst, die dieses neue Steuerrecht und Entlastungen fordern.
Und Kauder kämpft, aber nicht für sein neues Steuerrecht, sondern gegen seine Kollegen der Fraktion und für Haushaltskonsolidierung vor Entlastungen.
Weil sie es so will. Seine Kanzlerin. Mutti, wie sie in der Union inzwischen sagen. "Ich sehe meine Aufgabe als Fraktionschef darin", sagt er, "dass Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt."
Wer Gas gibt, kann den Kanzler überrollen
Es gibt viele Arten, Fraktionsvorsitzender einer Kanzlerpartei zu sein. Die von Volker Kauder ist es, sich als verlängerter Arm der Kanzlerin zu verstehen. Das ist gut für sie, und was gut für sie ist, ist gut für die CDU, und wenn es gut für die CDU ist, dann ist es auch gut für Volker Kauder.
Der Posten des Fraktionsvorsitzenden der Partei, die den Kanzler stellt, ist wie ein Fahrersitz eines hochmotorisierten Sportwagens. Wer das Gaspedal durchdrückt, kann einen Kanzler überrollen. Und wer mit dem Gas spielt, kann dem Kanzleramt zu verstehen geben, wer hier von wem abhängt. Man kann das nutzen. Mit dem Satz, der Herr bade gerne lau, hat schon einmal ein Fraktionsvorsitzender der SPD einen Kanzler namens Willy Brandt mittelfristig gestürzt.
Aber Kauder ist kein Herbert Wehner, wirklich nicht. Der Mittelstandspolitiker Josef Schlarmann benannte Kauder jüngst in einem SPIEGEL-Interview als Sinnbild dafür, wie Merkel Abhängigkeiten schaffe und diese dann nutzt. Zentrales Problem einer CDU, die sich der Kanzlerin ergeben hat. Weil Kauder mit Merkel als Generalsekretär die Bundestagswahl zu verantworten habe und sie ihn danach zum Fraktionsvorsitzenden gemacht habe, sitze Kauder nun mit Merkel in einem Boot und müsse "die Vorgaben Merkels bei den Abgeordneten durchdrücken".
Angela Merkel weiß das zu schätzen. Nach dem dürren Wahlsieg 2005, der kein richtiger Wahlsieg war, sicherte sie ihre Kanzlerschaft, indem sie sich sofort wieder zur Fraktionsvorsitzenden wählen ließ - um dann Volker Kauder zum Fraktionschef zu machen. Nicht etwa einen Unruhegeist wie Friedrich Merz. Merz war ihr Scharping.
Sein Körper ist ununterbrochen in Bewegung
Wie Volker Kauder sein Amt versteht, sieht man zum Beispiel an diesem Vormittag in der Marienschule in Limburg. Die Aula des katholischen Mädchengymnasiums ist voller junger Mädchen, und alle Blicke sind nach vorne auf Kauder gerichtet.
Der Schulleiter hält eine einleitende Rede. Kauder muss sitzen und warten, was in dieser Kombination offensichtlich eine Qual für ihn ist. Sein Körper ist ununterbrochen in Bewegung. Die Füße sind auf den Ballen aufgestützt, und beide Beine beben auf und ab. Kauders Daumen kreisen umeinander, dann schlägt er das rechte Bein über das linke, und der rechte Fuß wippt in der Luft. Er hüstelt und räuspert sich, dreht einen Stift in seinen Händen, mahlt mit dem Unterkiefer, jagt imaginäre Staubflusen über seine Hosenbeine, zupft seine Manschetten zurecht, und zuckt mit den Nasenflügeln, als jucke ihn etwas in der Nase.
Er wirkt wie ein Schlittenhund kurz vor dem Start des Rennens. Einen Hibbel nennt man das in seiner Heimat. Und so macht er auch Politik: rastlos, ruhelos, ungestüm, zuständig. Niemand würde je auf den Gedanken kommen, Volker Kauder vorzuwerfen, zu wenig zu machen. Das ist nicht das Problem.
"Junge Frau, mal langsam", sagt Kauder
Zwei ziemlich ausgeschlafenen Abiturientinnen gibt Kauder auf der Bühne der Aula ein Interview. Wie die Leute vom Fernsehen machen die beiden das Spiel, dass Kauder einen Satz beenden soll, dessen Anfang sie vorgeben. "In meinem Leben möchte ich unbedingt noch ..." beginnt der Satz, und die Stimme der Schülerin bleibt oben- "eine zweite Amtszeit einer Kanzlerin Angela Merkel erleben", ergänzt Kauder und senkt die Stimme am Ende des Satzes, sehr zufrieden. Nur einmal, da wird Kauder ungemütlich, als eine der Fragerinnen behauptet, die Kanzlerin habe sich doch unglaubwürdig in ihrer Integrationspolitik gemacht, als sie Roland Kochs Wahlkampf in Hessen und dessen Ausländerkampagne unterstützt hatte.
"Junge Frau, mal langsam", sagt Kauder da.
Es sind diese Ergebenheitsadressen an Merkel, die in der Fraktion von vielen nur schwer ertragen werden, gerade von jenen, die sich gewünscht hatten, Kauder hätte seine Ankündigung wahr gemacht, sich als erster Lobbyist des Konservatismus im Machtgefüge der CDU unter einer postkonservativen Kanzlerin Merkel zu verstehen. So war er angetreten, und doch hatten gleich die Ministerpräsidenten das Kraftzentrum neben dem Kanzleramt für sich reklamiert.
"Ich liebe Angela Merkel!"
Er sei "Muttis treuester Soldat" sagen sie über ihn bis in die Fraktionsführung hinein. "Er kämpft nicht. Jedenfalls nicht für uns." In der Fraktion formieren sich inzwischen interessante Selbsthilfegruppen, eine Art Guerilla. So haben sich wiederholt Gerald Weiß und Michael Fuchs zusammengetan und mit gemeinsamen Briefen großen Druck auf Kauder ausgeübt. Fuchs führt die Mittelstandspolitiker in der Unionsfraktion an, Weiß den Arbeitnehmerflügel. Das zusammen bildet eine starke Kraft. Fuchs und Weiß proben den kontrollierten Widerstand. Und es ist wie immer im Leben: Alles ist relativ. Wenn also manche beginnen, relativ mutig zu werden, fällt umso mehr auf, wie relativ lammfromm Kauder ist und bleibt.
Manchmal müsste er etwas merken, da müsste ihn eine Ahnung davon anfliegen, was manche von ihm denken. Da steht er nun vorne am Tisch der Fraktionsführung zu Beginn der Fraktionssitzung und hält einen Blumenstrauß in der Hand für Angela Merkel, die im Unterschied zum vergangenen Besuch bei den Abgeordneten nicht nur Kanzlerin, sondern auch noch Nachfolgerin Karls des Großen ist, Trägerin des Karlspreises.
Er könne ohne weiteres sagen, sagt er, was der französische Präsident auch gesagt habe, als dieser die Preisrede auf Merkel in Aachen gehalten habe, das mache er aber nicht. "Aber warum denn nicht?" "Nun sag' es schon!", schallt Volker Kauder aus den ersten Tischreihen entgegen. "Es ist doch so!" Und von etwas weiter hinten: "Jetzt ist die Gelegenheit!"
Aber Kauder sagt den Satz nicht. Dabei hätte bei ihm im Unterschied zu dem etwas überraschenden amourösen Anfall des Präsidenten das Geständnis in der Kontinuität seines Tuns gelegen. "Ich liebe Angela Merkel!" hatte Sarkozy in Aachen gesagt.
Kauder merkt nicht, wie Merkel mit ihm spielt
Unter dem Stichwort "Parteisekretär, Parteifunktionär" rubriziert ein politisches Nachschlagewerk Volker Kauder. Das ist korrekt. Denn der Suchbegriff Funktionär sagt, was Kauder tut: Er funktioniert. Meistens jedenfalls. Er schafft es so immer wieder, am Ende wie der dazustehen, der es zuerst der Kanzlerin und irgendwie auch allen recht machen will und darüber die eigene Position vergisst. So war es wieder vor wenigen Wochen, als Kauder dafür warb, das Mandat für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr noch vor der Sommerpause auszuweiten. Merkel war anderer Meinung, also wurde es anders gemacht.
Ab und zu gibt sie ihm das Gefühl, ins Räderwerk zu greifen und zurückzubekommen, was er ihr gibt. "Volker, willst du das wirklich?" fragte Merkel nach einer der letzten Koalitionsrunden, als Kauder in der Runde die Angleichung der Beamtenbezüge an die neuen Tarife der Angestellten im Öffentlichen Dienst gefordert hatte. Ja, entgegnete er. "Dann machen wir das so", sagte Merkel. Gib im Kleinen und nimm im Großen, das ist Merkels Vorgehensweise, und Kauder scheint nicht einmal zu bemerken, wie sie mit ihm spielt.
Dieser Beschluss leitete das Hickhack um die Diätenerhöhung ein. Kauders Schwäche zeigte sich auch da. SPD-Fraktionschef Struck hatte die Sache verbockt und wollte das Ding wieder weghaben, weil ihm die Fraktion wegbrach, die Unionsabgeordneten wollten in der überwiegenden Mehrheit, dass Kauder hart bleibt, und Kauder machte, was Struck wollte.
Am nächsten Tag waren lauter Bilder in den Zeitungen, auf denen Kauder und Struck im Gespräch zu sehen waren. Immer war Struck derjenige, dessen Körpersprache ausdrückte, wer hier redet und wer zuhört, oder aber Kauders Raspelkopf war nur unscharf hinter dem Konterfei von Struck zu sehen. Als Peter Struck sich mit einem "Die kann mich mal!" an die Adresse der Union und der Kanzlerin Erleichterung verschaffte, rief Kauder bei Struck an und fragte: "Musste das sein?" - "Ja, das musste sein", sagte Struck, für den das Thema damit beendet war.
Herbe Erfahrung mit der Kanzlerin
Vor etwa einem Jahr, da hat Kauder sich ein Herz gefasst und Phase zwei seiner Amtszeit ausgerufen. Er hat das wirklich so genannt, Phase zwei. Da hat er Sätze gesagt wie: "Wir müssen darauf achten, dass zentrales Gedankengut der CDU nicht vergessen wird." Oder den: "Es ist ja wohl so, dass das Parlament die Regierung kontrolliert - und nicht die Regierung das Parlament." Solche kühnen Sachen hat Kauder damals gesagt, sie waren unmittelbare Folge einer herben Erfahrung mit der Kanzlerin.
In einer Auseinandersetzung mit Familienministerin Ursula von der Leyen um die Finanzierung von Krippenplätzen hatte Merkel klar zu verstehen gegeben, wer in diesem Streit ihren Rückhalt habe. Und Ursula von der Leyen, mit Merkel im Kreuz, düpierte Kauder vor seinen eigenen Abgeordneten und hielt ihm bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag vor, dass sie als "Regierungsvertreterin nicht glücklich" mit dem sei, was Kauder da gemacht habe. Noch heute erinnern sich Spitzenleute der Fraktion mit Schaudern an diese Szene. Da, sagt einer, sei auf offener Bühne deutlich geworden, welchen Stellenwert Kauder in Merkels System habe.
Die Ausrufung der Phase zwei ist nun ein gutes Jahr her. Eingetreten ist sie nie. Es gibt keinen Nachweis für ein gewandeltes Verhalten oder eine schärfere Gangart gegenüber dem Kanzleramt. Immer wieder sagt Kauder, es gebe einen Unterschied zwischen Loyalität und Selbstverleugnung. Das ist schon wahr. Aber wahr ist auch, dass man selbst nicht immer genau weiß, wo die Grenze verläuft.
Warum Kauder weicher ist, als er vorgibt
Gut möglich, dass Kauder härter tut, als er ist. Manchmal macht es den Eindruck, als müsse er sich seine harte Schale zurechtrücken, damit keiner seinen Kern sieht. Volker Kauder hat etwas Soldatisch-Selbstgestrenges in seinen Gesten. Bevor er redet, ruckt er kurz und scharf am Revers seines Jacketts, ganz kurz, ganz hart, als wolle er es abreißen. So bringt er sich in Positur.
Volker Kauder mimt den harten Hund, aber vermutlich ist er gar keiner, genauso wenig, wie er ein konservativer Hardliner ist. Kauder ist Christ und verfügt über eine sehr ausgeprägte soziale Ader. Er ist nicht hintenrum, nicht "hälinge", wie man in seiner badischen Heimat nahe der Grenze zu Schwaben sagt. Er hat das Herz am rechten Fleck, und wenn er jemandem unrecht getan hat, dann steht ihm ehrliche Bestürzung ins Gesicht geschrieben. Das gibt es nicht so oft in Berlin.
Vielleicht liegt darin schon ein Teil seines Problems in einem Betrieb, in dem viele zu allen Mitteln greifen. Manche sagen, er sei dieser kühl kalkulierenden Kanzlerin nicht gewachsen. Bei Kauder kommt Politik im Unterschied zu Merkel aus dem Bauch. Kauder ist deshalb relativ leicht aus der Reserve zu locken.
Zum Beispiel so:
"Herr Kauder, Ihr Kollege Peter Struck hat einmal gesagt, eine Fraktion sei dazu da, die eigene Regierung zu tragen und zu treiben. Warum beschränken Sie sich aufs Tragen?"
"Wer sagt des?" In der Frage Kauders liegt der Argwohn eines Spitzenpolitikers, welcher Parteifreund da wieder gestänkert haben mag. Der Wulff, oder doch der Müller?
"Ich sage das."
"Ah, Sie sagen des." Es klingt fast erleichtert und wie eine Kampfansage zugleich.
Auf diese Weise jedenfalls sichert man sich nach dem Besuch der Marienschule in Limburg einen kurzweiligen, einstündigen Rückflug von Frankfurt nach Berlin, bei dem Kauder jede Minute darauf verwendet zu erklären, dass das nicht stimmt, und wie er auf seine ihm eigene Weise seinen Einfluss bei der Kanzlerin geltend mache. Am Ende hat er ganz rote Backen und sich wirklich verausgabt.
Er will große Politik machen
Wieder in Berlin, in Kauders Büro. Hinten an der Wand hängt ein Schal am Haken, es ist aber nicht der, den der Dalai Lama ihm um den Hals gelegt hat. Den hat Kauder schon weggepackt, der kommt nach Hause. Er spürt, wie die Fliehkräfte der Koalition in dieser Woche einmal mehr seine Fraktion erfasst haben, die Wut auf seinen Duz-Freund Peter Struck, die immer auch wenig eine Wut auf ihn ist. Er weiß, dass wieder die Fragen kommen, ob er zu wenig treibe und Akzente setze. "Wenn du fünfmal öffentlich was fordersch und dann nix bekommsch, da kannsch auch den Loser-Orden bekommen", sagt er.
Unlängst hat ihm einer erzählt vom Ärztetag in Ulm. Da habe der Ärztepräsident gesagt, dass die Leute mit einer sechs vorne eine ganz eigene Art von Freiheit leben. Der Spruch gefällt ihm. Kauder wird bald 60, und das soll mit Hoppe heißen: gelassen. Er hat wieder ein Bein übers andere geschlagen, und der freischwebende Fuß federt pausenlos wie in der Aula in Limburg. Auch die Nase rümpft er ab und an nervös.
Manche möchten, dass Volker Kauder bereit steht für den Fall, dass die CDU in Baden-Württemberg einen neuen Ministerpräsidenten braucht. Er will das nicht. Er will große Politik machen. Ob er finde, dass Angela Merkel ihn fair behandelt? "Ja, unbedingt."
Man kann noch so lange in seine blauen Augen hinter den randlosen Brillengläsern blicken. Er wird da nicht wackeln. In solchen Augenblicken wird klar, warum Merkel genau weiß, was sie an ihm hat und weshalb sie ihn nicht gehen lassen würde. So einen wie Kauder kann man sich nicht backen oder schnitzen. Entweder man hat ihn, oder man hat ihn nicht. Besser, er bleibt wo er ist.