Bundeswehr Bewerber ohne Schulabschluss sollen Chance erhalten

Bundeswehrsoldaten im Einsatz
Foto: Sean Gallup/Getty ImagesEine neue Strategie soll der Bundeswehr mehr Personal bescheren: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat nun das dazugehörige Konzept vorgestellt. Es sieht unter anderem vor, auch Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss einzustellen. Darüber hinaus sollen Altersgrenzen für die Einstellung von Bewerbern in bestimmten Bereichen gelockert werden.
Bewerber ohne Schulabschluss sollen diesen bei der Bundeswehr nachholen können, wenn sie sich als Zeitsoldaten verpflichten.
Auch die bisherige Altersgrenze von 30 Jahren für die Einstellung von Mannschaftsdienstgraden soll dem Konzept zufolge für Bewerber mit besonderem fachlichen Können nicht mehr gelten - etwa im Sanitätsdienst oder in IT-Berufen. Auch würden in diesen Bereichen "die körperlichen Anforderungen an die jeweilige Verwendung in den Hintergrund treten", hieß es.
Von der Leyen will außerdem, wie bereits im Frühjahr angekündigt, "in Ausnahmefällen" auch Bürger aus anderen EU-Staaten für die Bundeswehr gewinnen. Die Möglichkeiten dafür sollen aber noch geprüft werden. "Es ist nicht die Nationalität alleine, der Pass, der uns eint in der Bundeswehr, sondern das ist der Eid, der gesprochen wird", sagte von der Leyen. Zudem sollen mehr Frauen eingestellt werden. Die Bundeswehr will auch Zeitsoldaten künftig für bis zu 25 Jahre verpflichten und Quereinsteiger nach dem Studium gewinnen.
Die Truppe, allen voran die Interessenvertretungen der Soldaten, klagt schon lange über einen Personalengpass, vor allem bei spezialisierten Soldaten. Seit der Wiedervereinigung sank die Zahl der Zeit- und Berufssoldaten von 300.000 auf 178.000. Die 2010 eingeleitete Bundeswehrreform sieht eine Obergrenze von 185.000 Soldaten vor. Kurz danach wurde auch noch die Wehrpflicht ausgesetzt.