Wahlpanne in Berlin Liegengebliebene Stimmen werden öffentlich ausgezählt

466 ungezählte Briefwahlstimmen sorgen für Unruhe nach der Wiederholungswahl in Berlin. Der zuständige Bezirk will nun schnell gegensteuern – vor den Augen der Öffentlichkeit.
466 Wahlbriefe wurden bei der wiederholten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus noch nicht ausgezählt

466 Wahlbriefe wurden bei der wiederholten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus noch nicht ausgezählt

Foto: Paul Zinken / dpa

Ein »interner Fehler« war der Auslöser dafür, dass auch die wiederholte Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus nicht pannenfrei blieb. Am Dienstag berichtete der SPIEGEL von liegengebliebenen Stimmen in Lichtenberg , nun will der Berliner Bezirk die Wahlbriefe öffentlich auszählen. Schon am Mittwoch soll es so weit sein, teilte das Bezirkswahlamt  auf seiner Internetseite mit.

Es handele sich um 466 Wahlbriefe, sagte Berlins Landeswahlleiter Stephan Bröchler. Die Briefe waren nach seinen Angaben offenbar recht spät im Bezirk Lichtenberg angekommen und am Sonntag bei der Auszählung liegengeblieben. »Wie es dazu gekommen ist, ist noch in der Prüfung. Es hat offensichtlich Kommunikationsprobleme gegeben in diesem Bezirkswahlamt«, hatte Bröchler zuvor erklärt.

Folgen nicht absehbar

Das Ergebnis der Zählung am Mittwoch werde dem Bezirkswahlausschuss übermittelt, hieß es vom Bezirk Lichtenberg. Am Montag solle dann das Gesamtergebnis der Wahl für den Bezirk Lichtenberg bekannt geben werden.

Welche Folgen es hat, wenn die Stimmen ausgezählt sind, lässt sich noch nicht absehen. Nach dem bisherigen vorläufigen Ergebnis der Berliner Abgeordnetenhauswahl liegt die SPD auf dem zweiten Platz nur hauchdünn mit 105 Stimmen vor den Grünen auf dem dritten Platz. Ob sich daran nachträglich noch etwas ändern könnte, vermochte Landeswahlleiter Bröchler zunächst nicht einzuschätzen.

Rein rechnerisch wäre es möglich, dass die Grünen aufgrund der noch zu zählenden Briefwahlstimmen an der SPD vorbeiziehen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings nicht besonders hoch: Der Bezirk Lichtenberg ist keine Grünen-Hochburg. Die Partei kam dort am Sonntag auf 11,7 Prozent der Stimmen, die SPD auf 16,2 Prozent. In der Wählergunst ganz vorn lag die CDU mit 25,4 Prozent.

tfb/dpa
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