Oberbürgermeisterwahl in Dresden CDU-Kandidat abgeschlagen, Pegida-Frau bei 9,6 Prozent

Pegida-Kandidatin Tatjana Festerling (Archiv): 9,6 Prozent für die Islamkritikerin
Foto: Sebastian Kahnert/ dpaDie CDU kann Dresden offenbar nicht halten: Der Unionskandidat, Sachsens Innenminister Markus Ulbig, erhielt am Sonntag bei der Oberbürgermeisterwahl 15,4 Prozent der Stimmen und war damit deutlich abgeschlagen. Am besten schnitt seine Kabinettskollegin, SPD-Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange, mit 36 Prozent ab. Sie war im Wahlkampf von Rot-Rot-Grün unterstützt worden.
Der kommissarisch amtierende Erste Bürgermeister Dirk Hilbert von der FDP, der für ein unabhängiges Bündnis antrat, kam auf 31,7 Prozent. Pegida-Kandidatin Tatjana Festerling holte 9,6 Prozent.
Dresden war die letzte deutsche Großstadt mit mehr als 400.000 Einwohnern, in der die CDU noch den Oberbürgermeister-Posten innehat. Schon vor der Wahl hatte sich abgezeichnet, dass der Partei der Verlust der letzten Bastion drohte.
Die Entscheidung wird ein zweiter Wahlgang am 5. Juli bringen. Dann können - anders als bei einer Stichwahl - alle Kandidaten erneut antreten. Ulbig will nun Gespräche mit FDP-Mann Hilbert führen. Ziel sei ein gemeinsamer bürgerlicher Kandidat für den zweiten Wahlgang, sagte CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer. Stange will im zweiten Wahlgang ebenfalls auf Wähler aus dem bürgerlichen Lager bauen.
Insgesamt waren mehr als 430.000 Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Wahlamts deutlich höher als bei der OB-Wahl 2008. Die bisherige Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hatte ihr Amt im Februar aus gesundheitlichen Gründen abgegeben. Seitdem führte Hilbert die Amtsgeschäfte.