Wahlkampf in Rheinland-Pfalz CDU-Provinzpolitiker beleidigt Malu Dreyer

Sie solle "Erwerbsminderungsrente beantragen und abtreten". In Rheinland-Pfalz hat sich ein Unionspolitiker abfällig über Landeschefin Malu Dreyer geäußert. Die SPD-Frau leidet an Multipler Sklerose.
Wahlkampf in Rheinland-Pfalz: Ministerpräsidentin Malu Dreyer von Koblenzer Politiker beleidigt

Wahlkampf in Rheinland-Pfalz: Ministerpräsidentin Malu Dreyer von Koblenzer Politiker beleidigt

Foto: Fredrik Von Erichsen/ dpa

Der Bekanntheitsgrad des Beisitzers des CDU-Ortsverbands Koblenz-Süd war bis zum Donnerstagabend eher überschaubar. Doch Facebook hat Daniel Wilms einen größeren Auftritt im rheinland-pfälzischen Landtagswahlkampf ermöglicht: Unter Fotos der Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rollstuhl, die die SPD Rheinland-Pfalz veröffentlicht hatte, schrieb Wilms sarkastische Kommentare und Beleidigungen.

Wilms' Vorwurf: Die SPD wolle Wahlkampf auf der "behinderten Mitleidsschiene" machen. Außerdem riet Wilms der SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 13. März, sie solle "Erwerbsminderungsrente beantragen und abtreten".

Dreyer leidet unter Multipler Sklerose, einer chronisch entzündlichen Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks. Wegen damit verbundener gesundheitlicher Einschränkungen ist die Ministerpräsidentin gelegentlich auf einen Rollstuhl angewiesen. In diesem hatte sie ein Fotograf des Magazins der "Süddeutschen Zeitung" 2013 abgelichtet . Die Bilder waren nun von der SPD noch einmal auf der Facebook-Seite des Landesverbands veröffentlicht worden.

Wils bleibt bislang bei seinen Einlassungen, betont aber inzwischen auf Facebook, er habe sich privat und nicht als CDU-Vertreter geäußert. Dass seine irritierenden Angriffe auf Dreyer bekannt wurden, schreibt er wiederum der SPD und den Medien zu. Wilms schreibt von einer "SPD-Filz-Presse".

Einen Rücktritt aus dem Vorstand des CDU-Ortsverbands lehnte Wilms laut einer Mitteilung des CDU-Kreisverbands  ab. Wegen Wilms' Weigerung sei der Vorstand geschlossen zurückgetreten, um Neuwahlen zu ermöglichen, heißt es in der Mitteilung weiter.

cht
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