Wahlkrimi CDU stürzt in Hessen dramatisch ab - Regierungsbildung völlig offen

Herzschlag-Finale in Hessen: Roland Kochs CDU ist dramatisch abgestürzt - entgegen aller Hochrechnungen aber trotzdem wieder stärkste Partei. Mit 3595 Stimmen Vorsprung landete sie im Endergebnis vor der SPD von Herausforderin Ypsilanti. Wer künftig wie regiert, ist völlig offen.

Wiesbaden - Den ganzen Abend lang sah es aus, als würde die SPD nach 16 Jahren stärkste Kraft in Hessen. Alle Hochrechnungen sahen sie vor der CDU. Doch plötzlich, gegen 23 Uhr, kippten die Schätzungen - und um 23.26 Uhr gab es Gewissheit. Das vorläufige amtliche Endergebnis: Die CDU landet bei 36,8 Prozent, die SPD bei 36,7 Prozent. Der Unterschied zwischen beiden beträgt gerade mal 3595 Stimmen.

Die FDP liegt bei 9,4 Prozent, die Grünen bei 7,5 Prozent - dahinter schafft die Linkspartei mit 5,1 Prozent knapp den Einzug in den Landtag.

Eine schwarz-gelbe Koalition unter dem bisherigen Ministerpräsidenten Roland Koch kann es damit nicht geben - wegen des Einzugs der Linkspartei in den Landtag. CDU und FDP haben zusammen nicht die nötigen 56 Sitze für eine Mehrheit im Landtag.

Koch hätte nach diesem Ergebnis nur die Chance, durch Bildung einer Großen Koalition mit der SPD Regierungschef zu bleiben. Ob die SPD dafür überhaupt zur Verfügung stünde, ist nicht abzusehen.

Rivalin Andrea Ypsilanti könnte die Macht nur übernehmen, wenn sie eine Koalition mit Grünen und Linkspartei eingeht oder mit Grünen und FDP. Ersteres hat sie ebenso wie eine Große Koalition abgelehnt. Gegen Letzteres hat die FDP schon vor der Wahl ihren Widerstand angekündigt.

plö

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