Forsa-Sonntagsumfrage Grüne ziehen mit sieben Prozentpunkten Vorsprung an Union vorbei

Die Grünen haben Baerbock, die Union nun Laschet. Und die erste Blitzumfrage zeigt: Die Personalien haben die politische Stimmung in Deutschland deutlich verändert. CDU/CSU stürzen ab, die Grünen ziehen auf Platz eins.
Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock

Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock

Foto: LEON KUEGELER / REUTERS

Die Grünen wollen mit Annalena Baerbock ins Kanzleramt einziehen – und die Union will nun mit Armin Laschet den Platz halten. Geht es nach den Wählerinnen und Wählern, könnte das für Laschet allerdings schwer werden.

In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des RTL/ntv-Trendbarometers ziehen die Grünen erstmals an der Union vorbei. Während CDU/CSU um sieben Prozentpunkte auf 21 Prozent abstürzt, legen Bündnis 90/Die Grünen um fünf Prozentpunkte zu und liegen jetzt mit 28 Prozent auf Platz eins.

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Die SPD verliert in der Sonntagsfrage zwei Prozentpunkte und kommt auf 13 Prozent. Die FDP gewinnt zwei, die Linke und die sonstigen kleineren Parteien gewinnen je einen Prozentpunkt. Lediglich bei der AfD ändert sich nichts.

Union verspielt mit Hin und Her Vertrauen

Allerdings ist in der Umfrage unklar, wie viel Ausschlag genau die Personalien Baerbock und Laschet geben. Befragt wurden insgesamt 3505 Personen zwischen dem 13. bis 20. April 2021, allerdings allein 1502 davon am 20. April – als klar war, dass Baerbock und Laschet jeweils für ihre Parteien ins Rennen ums Kanzleramt gehen.

Was eindeutig ist: dass das lange Hin und Her zwischen Laschet und seinem Rivalen Markus Söder der Union geschadet hat. Noch bei der letzten Forsa-Befragung im Vorwochenzeitraum hatten sich die Parteizahlen nur unwesentlich verändert.

Das Meinungsforschungsinstitut hat auch abgefragt, wie die Deutschen zu Baerbock und Laschet stehen. 54 Prozent der Befragten halten es demnach für eine gute Entscheidung, dass Annalena Baerbock Kanzlerkandidatin der Grünen geworden ist. 23 Prozent hätten es besser gefunden, wenn Robert Habeck Spitzenkandidat geworden wäre. Von den Anhängern der Grünen begrüßen 79 Prozent die Nominierung Baerbocks.

32 Prozent der Befragten finden es gut, dass sich der CDU-Bundesvorstand mehrheitlich für Armin Laschet als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen hat. 47 Prozent wäre Markus Söder lieber gewesen. Von den Unionsanhängern hält eine deutliche Mehrheit die Entscheidung für Laschet nicht für gut: 58 Prozent der CDU-Anhänger und 88 Prozent der CSU-Anhänger hätten Söder den Vorzug gegeben. Nur fünf Prozent der CSU-Anhänger finden es gut, dass Laschet die Union in den Wahlkampf führt.

Vorsprung für Annalena Baerbock

Negativ wird von den meisten Bundesbürgern auch gewertet, auf welche Weise Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten der Union gekürt wurde. 66 Prozent der Befragten hätten ein Verfahren, »bei dem auch die CSU beteiligt gewesen wäre«, besser gefunden. Nur 26 Prozent finden es richtig, dass allein der CDU-Vorstand über die Kanzlerkandidatur Armin Laschets bestimmt hat. Auch die meisten Anhänger der CDU (72 Prozent) und der CSU (88 Prozent) sehen dieses Verfahren kritisch.

Könnten die Bundesbürger ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen, würde Annalena Baerbock unmittelbar nach ihrer Nominierung zur Spitzenkandidatin der Grünen mehr als doppelt so viele Stimmen bekommen wie jeweils Armin Laschet und Olaf Scholz. Laut der Umfrage kommt Baerbock auf 32 Prozent, ein Plus von sechs Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche. Für Laschet und Scholz würden sich jeweils 15 Prozent entscheiden – das bedeutet für den CDU-Chef einen Verlust von vier, für den SPD-Kanzlerkandidaten ein Minus von zwei Prozentpunkten. In der Vorwoche hätten sich noch 26 Prozent für Baerbock, 19 Prozent für Laschet und 17 Prozent für Scholz entschieden.

mrc
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