Wahlumfrage
Piratenpartei klettert auf zehn Prozent
Die Piraten erklimmen ein neues Umfragehoch: Laut einer aktuellen Erhebung kämen sie auf zehn Prozent, wenn jetzt Bundestagswahl wäre. Für die Protestpartei ist es das erste Mal, dass sie einen zweistelligen Wert erreicht.
Piraten-Fähnchen: Die Partei bekommt bundesweit immer mehr Zuspruch
Foto: dapd
Hamburg - Wenn es nach
FDP-Generalsekretär
Christian Lindner geht, sollen seine Liberalen vom Erfolg der
Piraten lernen. Tatsächlich hat die junge Partei, die 2006 gegründet wurde, der FDP derzeit einiges voraus - sie kommt beim Wahlvolk immer besser an: Laut aktuellem Wahltrend von "Stern" und RTL würden zehn Prozent der Deutschen dem
Überraschungssieger von Berlin ihre Stimme geben, wenn jetzt Bundestagswahl wäre. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche - und mehr als dreimal so viel, wie die FDP bekäme. Die Liberalen rutschen um einen Punkt auf drei Prozent ab.
Auch
SPD und Grüne büßen Vertrauen ein: Die SPD fällt um einen Punkt auf 26 Prozent, die Grünen sinken um einen Punkt auf 16 Prozent. Für die Grünen ist es der schlechteste Wert seit der Atomkatastrophe von
Fukushima Mitte März. Die Union erreicht zum sechsten Mal in Folge nur 31 Prozent. Die Linke stagniert bei acht Prozent.
Hatte Rot-Grün vor vier Wochen im Wahltrend noch eine Mehrheit von 48 Prozent, verfügt das Bündnis jetzt zusammen nur noch über 42 Prozent. Damit liegen SPD und Grüne zwar noch acht Punkte vor Schwarz-Gelb, könnten aber keine eigene Regierung bilden.
Schlechte Noten für Familienministerin Schröder
Nach Meinung von Forsa-Chef Manfred Güllner erhält die
Piratenpartei Zulauf von Protestwählern, die an den etablierten Parteien verzweifeln: "Bislang wanderten einige zu den Grünen, jetzt haben sie die Piraten als neue Hülse entdeckt." Diese Wähler stammten aus dem Mitte-Links-Spektrum. Es gebe aber auch Zulauf aus dem bürgerlichen Lager - also von Union und FDP -, so Güllner.
Schwach schätzen die Befragten einer weiteren Umfrage zufolge die Leistung von Bundesfamilienministerin
Kristina Schröder (
CDU) ein: Nur 31 Prozent geben ihr gute Noten. 40 Prozent beurteilen ihre Arbeit als weniger gut oder schlecht. Die übrigen Befragten antworteten mit "weiß nicht" oder "kenne Kristina Schröder nicht".
Für den Wahltrend wurden 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 10. bis 14. Oktober befragt. Für die Schröder-Umfrage wurden 1008 Bürger am 13. und 14. Oktober befragt.