Kretschmann übers Gendern "Jeder soll so reden können, wie ihm der Schnabel gewachsen ist"

Von Regeln für geschlechtergerechte Sprache hält Winfried Kretschmann offenbar nichts: Er empfindet die Debatte als überspanntes Gehabe. Nur verletzt werden soll niemand.
Winfried Kretschmann fällt es nach eigenen Angaben nicht leicht, stets auch die weibliche Form zu nennen

Winfried Kretschmann fällt es nach eigenen Angaben nicht leicht, stets auch die weibliche Form zu nennen

Foto: Sebastian Gollnow/ dpa

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist gegen Vorschriften für eine geschlechtergerechte Sprache. "Von diesem ganzen überspannten Sprachgehabe halte ich nichts", sagte der Grünenpolitiker.

"Natürlich müssen wir darauf achten, dass wir in unserer Sprache niemanden verletzen, und Sprache formt unser Denken ein Stück weit. Aber jeder soll noch so reden können, wie ihm der Schnabel gewachsen ist", so Kretschmann. Er sei gegen "Sprachpolizisten".

Kretschmann sagte, dass es ihm nicht leichtfalle, stets auch die weibliche Form zu nennen, wenn er etwa von Zuschauern und Zuschauerinnen spreche oder von Polizisten und Polizistinnen. "Mit der Verwechslung von Genus und Sexus kann ich gar nichts anfangen, beuge mich aber zu einem gewissen Grad diesem Trend."

Genus bezeichnet das grammatische Geschlecht, Sexus das biologische. Viele Leitfäden für geschlechtergerechte Sprache empfehlen, grammatisch männliche Formen wie "Lehrer" nur noch für auch biologisch männliche Lehrer zu verwenden.

cop/dpa
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