Zitate vom Tage High Noon und die Herzen der Delegierten
WOLFGANG GERHARDT
(Parteichef) bei seiner Ankunft in der Frankenhalle am Morgen: "Sie werden hier mit Sicherheit keine High Noon-Stimmung erleben."
In seiner Parteitagsrede zur Rolle der FDP: "Wir sind nicht der Steigbügelhalter. Wir sind das Ross, und so wird der Wahlkampf geführt."
Zur Strategie-Debatte: "Wir brauchen keine Koalitionsaussage der Woche."
Zum Dauerstreit in der FDP-Führung: "Niemand ist verpflichtet, sich gegenseitig zu lieben: Wir wollen ja nicht heiraten in den Führungsgremien."
Zum früheren Koalitionspartner: "Die CDU hat ihr Schaufenster mit Angela Merkel dekoriert. Aber keiner beantwortet die Frage, was eigentlich verkauft werden soll."
Zum Atomausstieg: "Trotz ihrer ungewöhnlich gesunden Ernährung werden viele Grüne den Atomausstieg nicht mehr erleben."
JÜRGEN MÖLLEMANN (NRW-Parteichef) zu seiner Wahlkampfstrategie: "Im Kampf gegen die Großen müssen wir mit dem Prinzip Regelbruch vorgehen."
Zur Rolle der FDP: "Jetzt müssen wir noch aus dem mentalen Gefängnis dritte Kraft ausbrechen - von der Nischen-Partei zur Volkspartei."
Zur eigenen Rolle: "Wolfgang Kubicki und ich haben gewonnen, weil wir es anders, sehr anders gemacht haben."
Zur FDP-Führung: "Und dann braucht die 18-Prozent-Partei FDP noch etwas: Einen eigenen Kanzlerkandidaten."
WOLFGANG KUBICKI (Fraktionschef in Schleswig-Holstein): "Begriffe wie Machtwort verbieten sich in jeder liberalen Partei."
HERMANN OTTO SOLMS (Ex-Fraktionschef): "Die FDP hat noch nie eine so große Chance gehabt, sich als dritte Kraft zu etablieren - also: Reißen wir uns am Riemen."
Zum Vorschlag Möllemanns für einen FDP-Kanzlerkandidaten: "Das ist wieder der Tick zu viel - wir dürfen uns nicht der Lächerlichkeit preisgeben."
KLAUS KINKEL (Ex-Außenminister): "Es hat sich gezeigt, die Partei will Gerhardt als Parteivorsitzenden."
HANS-DIETRICH GENSCHER (Ex-Außenminister) zur Rede von Jürgen Möllemann: "Es war eine befreiende Rede für die Partei, er hat die Herzen der Delegierten erreicht."
RUDI HIELSCHER (Jungliberaler): "Herr Möllemann, Herr Kubicki, Sie haben der Partei in den letzten Wochen geschadet. Ich hoffe, dass Sie hier zur Vernunft gekommen sind."
GÜNTER REXRODT (Ex-Wirtschaftsminister): "Die Leute fassen sich angesichts unserer Personaldebatte an den Kopf: Was die mit den Händen aufgebaut haben, reißen sie mit dem Hintern nieder."
HERMANN STÜTZER (Bayerns FDP-Landeschef): "Es ist, wie es sein soll, wir haben einen blauen Himmel, eine alle überstrahlende liberale Sonne - Farben der Freiheit für den Freiheitstag in Deutschland, guten Morgen FDP."