Zoff bei CDU/CSU Union droht Umfrage-Absturz

CDU und CSU drohen für den seit Monaten ausgetragenen Streit vom Wähler die Quittung zu bekommen. Sollte sich das Erscheinungsbild der Union nicht ändern, sei ein Sturz unter 40 Prozent möglich, warnt eine Studie.

Hamburg - Aus einer vertraulichen Studie des Instituts dimap consult im Auftrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zitiert die "Bild"-Zeitung. "Sollte die Union fortdauernd so wahrgenommen werden wie in der Sommerpause, ist ein weiteres Absinken in Richtung 40 Prozent nicht auszuschließen", sei das Fazit der Untersuchung.

Als Hauptgrund für den Sinkflug werde in dem Papier vermerkt, die Bevölkerung habe den "Eindruck", dass die Union über "kein klares Konzept" verfüge. Gerade bei Arbeitern bröckelten die Unionswerte "überdurchschnittlich". "Ob die Verluste der Union als Beginn eines längerfristigen Erosionsprozesses zu interpretieren sind, hängt nicht zuletzt von der Union selbst ab", heißt es demnach weiter in der Studie.

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) rief die Unionsparteien unterdessen zu mehr Geschlossenheit in der Reformdiskussion auf. "Die Wähler wollen wissen, welches Konzept wir haben. Nur wenn wir es geschlossen vertreten, haben wir 2006 eine Chance, die Regierung zu übernehmen», sagte Althaus der Zeitschrift "Super Illu".

CDU und CSU seien sich im Grundsatz über die Notwendigkeit von Reformen im Steuerrecht, auf dem Arbeitsmarkt und der Sozialsysteme "völlig einig", sagte Althaus. Die interne Diskussion drehe sich nur noch um "Detailfragen". "Sobald wir uns auf alle Details geeinigt haben, darf niemand mehr meinen, er könne sich durch weiterführende oder entgegen gesetzte Vorschläge profilieren", sagte Althaus. "Das gilt für alle Unionspolitiker, nicht nur für bayerische."

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