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DIE WIRKUNG DER »SCHMUTZIGEN BOMBE«

aus DER SPIEGEL 24/1957

Die ungeheure Radioaktivität der Explosionswolke wird vom Regen, Schnee und Tau aus der Lufthülle ausgewaschen und setzt sich im Verlauf von Monaten und Jahren auf die Erde ab, wenn die Bombe in großer Höhe platzt. Ihre volle Gefährlichkeit erreicht die »Schmutzige Bomben erst, wenn sie so dicht über dem Erdboden detoniert, daß ihr Feuerball den Erdboden erreicht. Dann werden durch den Stiel des Atompilzes ein paar hundert Millionen Tonnen Erdreich in den Feuerball hineingesogen und radioaktiv verseucht. Während die Explosionswolke von den Winden weitergeschoben wird, sinken die radioaktiven Staubteilchen langsam zu Boden. Sie setzen sich auf ein riesiges windabwärts gelegenes zigarrenförmiges Gebiet ab. Je größer die Windgeschwindigkeit, um so größer ist auch das radioaktiv verseuchte Gebiet. Noch nach Jahren bleibt eine merkliche Radioaktivität zurück. Die radioaktiven Stoffe werden von den Pflanzen aufgenommen und vergiften die Nahrungsmittel. Wenn etwa 50 dieser »Schmutzigen Bomben« auf das Gebiet der Bundesrepublik fielen, würde ganz Westdeutschland radioaktiv verseucht, und nur wenige Menschen würden dem Strahlungstod entgehen.

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