DIESE WOCHE IM FERNSEHEN
Montag, 16. November
20.15 Uhr. ARD. Report München (Farbe). Moderator: Klaus Stephan. »Soll die Kirche die Revolution finanzieren?« Diese Frage untersucht ein Bericht über die umstrittene 100 000-Mark-Spende der evangelischen Landeskirche von Hessen und Nassau für den Anti-Rassismus-Fonds. Außerdem werden die arabische Terroristin Leila Chalid und andere »Kommandogirls« der Palästinensischen Befreiungsfront vorgestellt.
21.00 Uhr. ARD. Baff (Farbe). Das aggressive Jugendmagazin des WDR, das seit zweieinhalb Jahren im Nachmittagsprogramm läuft, wird nun erstmals am Abend gezeigt. Redakteur Hans-Gerd Wiegand, der »Ausschnitte aus der Realität miteinander kombiniert und kontrastiert«, will mit seiner Polit-Pop-Show »Denkanstöße geben.
21.00 Uhr. ZDF. Der Todeskandidat. Der englische Spielfilm (1962) des deutschen Regisseurs Arthur Dreifuss ist ein Plädoyer für die Abschaffung der Todesstrafe. Er schildert die Erfahrungen eines jungen Wärters in einem Dubliner Gefängnis.
21.30 Uhr. ARD. Kannibalen. Zwölf halbverhungerte KZ-Häftlinge erschlagen wegen einer Brotkante einen Leidensgenossen. Sie haben schon Fliegen und Kot verschlungen; jetzt kochen sie den toten Puffi Pinkus in einem Urinkübel mit Schneewasser gar, schmecken den Leichnam mit einer Steckrübe und einer Prise Salz ab und beschließen: »Den fressen wir.« Das Off-Broadway-Stück des englischen Autors George Tabori, 56, das letzten Dezember am Berliner Schiller-Theater Premiere hatte (SPIEGEL 52/69), wird in einer Fernseh-Inszenierung von Reinhard Mieke gezeigt.
22.35 Uhr. ZDF. Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang (Farbe). Die Reportage vom 13. Oktober über die Verwundeten auf dem deutschen Hospitalschiff »Helgoland« wird auf Wunsch vieler Zuschauer noch einmal ausgestrahlt.
Dienstag, 17. November
20.15 Uhr. ZDF. Wie wir Europäer leben (Farbe). In der vierten Folge der Reihe, die »das Verständnis der Menschen in Europa füreinander fördern soll« und die das ZDF jeweils mit zwei ausländischen TV-Anstalten produziert, werden Bürgermeister aus drei europäischen Städten porträtiert: die Stadtoberhäupter von Laappeenranta (Finnland), Frauenfeld in der Schweiz und Speyer am Rhein.
21.00 Uhr. ARD. Liebe und so weiter (Farbe). Mit seinem vierten Spielfilm (1968) fragt George Moorse, 34, der Schwabinger jung-Filmer aus New York, »ob Liebe im Schatten einer unsichtbar gewordenen Gesellschaft noch möglich ist«. Er zeigt die Entfremdung eines bürgerlichen Liebespaars, das in einer Münchner Ein-Zimmer-Wohnung, nur durch einen Paravent getrennt, mit einem Apo-Pärchen zusammenlebt.
22.30 Uhr. ZDF. Nachtstudio: Der sanfte Lauf. In seinem ersten Spielfilm (1967) wollte der Münchner Regisseur Haro Senft »ein Plädoyer für die Emanzipation des Mannes« halten. »Der sanfte Lauf« schildert den Konflikt eines jungen Außenseiters, der überraschend Karriere macht und eines Tages erfährt, daß er den Erfolg nur dem reichen Vater seiner Freundin zu verdanken hat. 22.40 Uhr. ARD. Max Bense (Farbe). TV-Porträt des Stuttgarter Informationsästhetikers, Philosophen und Mathematikers, der durch Computer produzierte Kunst propagiert.
Mittwoch, 18. November
20.15 Uhr. ARD. Trauer muß Elektra tragen (Farbe). In seinem bedeutendsten Bühnenwerk hat der amerikanische Dramatiker Eugene O'Neill (1888 bis 1953) den griechischen Orest-Mythos, diese »grausame Tragödie von Familienhaß und Liebe«, in die Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs verlegt. Die Trilogie wird -- in einer Fernseh-Bearbeitung von Peter Beauvais -- an zwei Abenden gezeigt. Zweiter Teil: Donnerstag, 19. November, 20.15 Uhr. 21.00 Uhr. ZDF. Triumph des Todes oder Das große Massakerspiel. Das Drama von Eugène Ionesco wird in einer Aufzeichnung aus dem Düsseldorfer Schauspielhaus gesendet. Regie:
Karlheinz Stroux und Frantisek Miska.
Donnerstag, 19, November 21.50 Uhr. ARD. Kontraste (Farbe). Das Magazin informiert über die Eröffnung der neuen Fluglinie zwischen Ost-Berlin und Wien und interviewt dazu den stellvertretenden DDR-Verkehrsminister Volkmar Winkler sowie den österreichischen Verkehrsminister Erwin Frühbauer. Ein weiterer Beitrag gibt anläßlich der Triennale von Belgrad einen Querschnitt durch die Bildende Kunst in Jugoslawien.
22.00 Uhr. ZDF. Journalisten fragen -- Politiker antworten, Drei Tage vor der bayrischen Landtagswahl diskutieren der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß, der bayrische SPD-Vorsitzende Volkmar Gabert und Josef Ertl oder Hildegard Hamm-Brücher (FDP) über »Bonn und die Bayernwahl«. Leitung: Reinhard Appel.
22.55 Uhr. ARD. Körperverletzung. Mit seinem provokativen Erstlingswerk, das letztes Jahr bei der Uraufführung Proteste auslöste, will der schwedische Dokumentarfilmer Lasse Forsberg, 37, die Unterdrückungsmechanismen der Gesellschaft gegen Außenseiter anprangern": Ein linker Arbeiter, der versucht, die »aggressionslose Gesellschaft durch die Aufhebung der Klassenunterschiede« zu realisieren, wird in eine geschlossene Anstalt gesteckt.
Freitag, 20. November
20.15 Uhr. ARD. Einige Tage Im Leben des Johannes Steinhoff (Farbe). Für das TV-Porträt hat Matthias Walden den Luftwaffeninspekteur, der im April sein neues Amt als Vorsitzender des Nato-Militärausschusses antritt, zu Hause und im Urlaub an der Adria, beim Luftwaffenmanöver »Black Sky«, als Reiter bei einer Herbstjagd und beim Flug in einem »Starfighter« gefilmt.
22.40 Uhr. ZDF. Der kopflose Falke (Farbe). Truman Capotes Erzählung, die der Schweizer Dokumentarfilmer Gaudenz Meili für das ZDF bearbeitet hat, ist die psychologische Studie eines labilen jungen Mannes, der einer schizophrenen Malerin verfällt.
Samstag, 21. November
22.25 Uhr. ARD. Der Einzelgänger (Farbe). Der Agentenfilm des amerikanischen Regisseurs Michael Ritchie, 31, wird als Pilot-Film einer gleichnamigen Kriminalserie gezeigt, die am 27. November im ARD-Programm anläuft.
Sonntag, 22. November
18.05 Uhr, ARD; 19.00 Uhr und 20.15 Uhr, ZDF; 20.15 Uhr, BR (III); 21.00 Uhr, ARD; 21.05 Uhr, ZDF; 22.15 Uhr, ARD; 23.00 Uhr, ZDF; 23.35 Uhr, ARD. Landtagswahl in Bayern. Ergebnisse, Berichte, Analysen.