Zur Ausgabe
Artikel 73 / 83

Diese Woche im Fernsehen

aus DER SPIEGEL 1/1972

Montag, 3. 1.

20.15 Uhr. ARD. Report (Farbe)

Moderator: Klaus Stephan. Das politische Magazin, erstmals vom Bayerischen Rundfunk und vom Südwestfunk gemeinsam produziert, bringt neben aktuellen Beiträgen einen Filmbericht über die häufigsten Motive für Kirchenaustritte. In diesem Zusammenhang soll auch gefragt werden, was die Kirchen mit ihren für 1974 zu erwartenden Steuer- Mehreinnahmen zwischen 500 Millionen und 1,5 Milliarden Mark machen wollen.

20.15 Uhr. ZDF. Gesundheitsmagazin »Praxis« (Farbe)

Insgesamt 230 Stunden berichten ARD und ZDF in diesem Jahr von den Olympischen Spielen. Sechs Fernsehzuschauer werden im ZDF-Studio demonstrieren, wie man sich während dieses Marathon-Programms vor dem Bildschirm fit halten kann.

21.00 Uhr. ARD. Monty Pythons Fliegender Zirkus (Farbe)

»Blödeln für Deutschland« nennt Großbritanniens intelligentes und derzeit populärstes Komiker-Team (25 BBC-Folgen, sowie Bücher und Langspielplatten) seine erste für einen ausländischen Sender (WDR) produzierte Nonsens-Revue. Die Aufnahmen entstanden auf Schloß Neuschwanstein und in München.

21.00 Uhr. ZDF. Eine Dame verschwindet

Diese Agentenstory von 1938, vor drei Monaten in deutschen Kinos erstaufgeführt (SPIEGEL 49/1971), gilt als Alfred Hitchcocks bester Vorkriegsfilm.

21.45 Uhr. ARD. Schwarz -- Weiß -- Rot

Die historische Dokumentation über das Deutschland von 1895 bis 1918, ein aus Filmaufnahmen, Standphotos. Karikaturen und Schaubildern montiertes Geschichtskaleidoskop von Franz Baake und Jost von Morr, unter dem Titel »Kaiser, Bürger und Genossen« vor wenigen Wochen bereits im Kino (SPIEGEL 40/1971), wird nun in gekürzter TV-Fassung gezeigt. Nach »Differenzen mit meinen vier adeligen Produzenten« will sich der Berliner Regisseur Baake, der »statt der Paraden seniler Potentaten« gern »etwas mehr Sozialkritik« untergebracht hätte, von dem Dokumentarbericht distanzieren.

22.50 Uhr. ZDF. Tischtennis-Länderkampf: Deutschland-China

Aufzeichnung des Spieles vom Abend in der Jahrhunderthalle Hoechst.

Dienstag, 4. 1.

20.15 Uhr. ZDF. Versuchskaninchen? (Farbe)

1,5 Millionen Engländer sind seit Kriegsende in die »Neuen Städte« umgesiedelt worden, jene perfekt konzipierten Industrie- und Wohnzentren« die von der britischen Regierung in wirtschaftlich unerschlossenen Gebieten angelegt wurden. Mit den meist aus City-Slums stammenden Bewohnern dieser neuen Siedlungen hat sich ZDF-Mitarbeiter Hans-Dieter Grabe unterhalten. Die Sendung war am 26. 10. ausgefallen (siehe auch Seite 76).

21.00 Uhr. ARD. Tisch und Bett (Farbe)

Dieser neueste Spielfilm (1970) von François Truffaut wird als deutsche Erstaufführung gesendet (siehe Seite 81).

21.50 Uhr. ZDF. Aspekte (Farbe)

Moderator: Walther Schmieding. Beim Umzug entdeckte der Münchner Dokumentarregisseur Hans-Jürgen Syberberg kürzlich Filmmaterial von singulärem Wert: Acht-Millimeter-Material, auf dem er 18 Jahre zuvor Inszenierungen von Bertolt Brechts »Berliner Ensemble« aufgezeichnet hatte. »Aspekte« bringt Ausschnitte. Geplant ist außerdem ein Porträt des Berliner Malers Matthias Koeppel.

Mittwoch, 5. 1.

17.10 Uhr. ARD. Familie 2000 (Farbe)

Traditionelle Kleinfamilien. so soll in diesem ersten von sieben SFB-Filmen über Emanzipationsfragen belegt werden, sind unökonomisch und hemmen die Frau in ihrer geistigen und beruflichen Entwicklung. Es werden bereits praktizierte Alternativen zum derzeitigen Familienleben vorgestellt.

20.15 Uhr. ARD. Im Brennpunkt (Farbe)

Die NDR-Dokumentation (Leitung: Peter Merseburger) soll dazu beitragen, die nach dem Kölner Banküberfall wieder angeheizte Diskussion über Verbrechensbekämpfung zu versachlichen. Geplant sind ferner Berichte über die Schwierigkeiten polizeilicher Präventivarbeit, eine Analyse der Kriminalstatistik und ein Studio-Gespräch mit dem Hamburger Innensenator Ruhnau, dem Kieler Strafrechtler Joachim Hellmer und »Panorama«-Redakteur Lutz Lehmann.

20.15 Uhr. ZDF Magazin (Farbe)

Moderator: Gerhard Löwenthal. 20.15 Uhr. NDR, RB, SFB (III). Sympathy for the Devil (Farbe)

Erste Folge einer dreizehnteiligen Reihe über Jugend-Subkultur und Rockmusik.

21.00 Uhr. ZDF. Der Prozeß gegen die Neun von Catonsville

im November 1968 wurden von einem Gericht in Baltimore neun radikale Katholiken zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie aus Protest gegen den Vietnam-Krieg 378 Einberufungsbefehle verbrannt hatten. Die szenische Rekonstruktion des Prozesses. vom mitverurteilten Jesuitenpater Daniel J. Berrigan während der Haft nach Gerichtsprotokollen verfaßt, wird in einer Aufzeichnung aus dem Werkraumtheater der Münchner Kammerspiele gesendet. Im Anschluß an das Stück zeigt das ZDF eine Diskussion mit dem Kammerspiel-Intendanten August Everding, dem Kritiker Rudolf Krämer-Badoni, dem Theologen Karl Rahner. einem Oberstleutnant und einem Zuschauer. Leitung: Reinhart Hoffmeister.

21.45 Uhr. ARD. Deutschland -- was ist das eigentlich? (Farbe)

Hans-Ullrich Barth, seit 1958 Mitarbeiter der jetzt eingestellten »Ost-West«-Redaktion des NDR, will in seinen »Reflexionen über die Spaltung« die »Ost-West«-Beiträge der letzten Jahre »kritisch und selbstkritisch« analysieren und dabei »gewisse Wandlungen im Wiedervereinigungsbegriff« deutlich machen.

Donnerstag, 6. 1.

21.45 Uhr. ZDF. Bilanz (Farbe)

Wolfgang Schröder und Dieter Balkhausen interviewen den neuen Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Hans-Günther Sohl, zum Thema: »Gefährden auch Unternehmer die Marktwirtschaft?«

21.50 Uhr. ARD. Pro und Contra (Farbe)

»Ist die Berlin-Regelung befriedigend?« Zu einem Streitgespräch über dieses Thema hat Emil Obermann die Journalisten Peter Bender und Matthias Walden sowie -- als »Experten« -- Franz Heubl (CSU), Heinrich Lummer (CDU), Walter Scheel (FDP) und Klaus Schütz (SPD) eingeladen.

23.00 Uhr. ARD. Tischtennis-Länderkampf: Deutschland-China (Farbe)

Übertragung des Rückspiels aus Wolfsburg.

Freitag, 7. 1.

16.35 Uhr. ARD. Farbe bekennen (Farbe)

In der Reihe »Auseinandersetzung mit der Kunst der Gegenwart« wird Mauricio Kagel ein eigens für die Sendung komponiertes Werk vorstellen und mit Studio-Gästen diskutieren.

20.15 Uhr. ZDF. Auf den Spuren der Anarchisten -- Ravachol (Farbe)

In seinem neuen Fernsehspiel schildert der Berliner Schriftsteller Robert Wolfgang Schnell die Lebensgeschichte des arbeitslosen Färbers Claudius-François Koenigstein, genannt Ravachol, der nach Lektüre von Bakunins Anarchisten-Schriften das Haus eines Pariser Richters gesprengt hatte und 1892 geköpft wurde. Der TV-Film, von Oswald Döpke inszeniert, entstand nach Motiven von Jürgen Thorwalds »Jahrhundert der Detektive«.

21.00 Uhr. NDR, RB, SFB (III). Erziehung zum Ungehorsam

Gerhard Botts Report über antiautoritäre Kindergärten, eine der meistdiskutierten NDR-Produktionen der letzten Jahre, wird aus aktuellem Anlaß wiederholt: Kommende Woche zeigt Bott in einer zweiten Dokumentation, was aus dem Experiment linker Studenten und den ersten inzwischen schulpflichtigen antiautoritär erzogenen Kindern geworden ist (Montag, 10. 1., ARD. »Terror aus dem Kinderladen?").

Samstag, 8. 1.

16.45 Uhr. ARD. Der Markt (Farbe)

Moderation: Julia Dingwort-Nusseck. Das Wirtschaftsmagazin berichtet über den Versuch der Firma Siemens, durch vereinheitlichte Leistungsbewertung den »tradierten Unterschied zwischen Arbeitern und Angestellten aufzuheben«. Dazu soll sich auch Arbeitsminister Arendt äußern. Geplant ist außerdem ein Gespräch mit Innenminister Genscher über die Fortsetzung der Tarif-Verhandlungen im öffentlichen Dienst. »Der Markt« untersucht ferner kritisch den Service in den Intercity-Zügen der Bundesbahn.

22.05 Uhr. ARD. Der Verräter

Als »Meisterwerk des Vorkriegsfilms« werten amerikanische Kritiker diesen 47. von 130 John-Ford-Filmen. Ford, Sohn eines irischen Einwanderers, schildert in dem 1935 entstandenen Werk das Schicksal eines Iren, der während des Bürgerkriegs von 1922 einen Revolutionär für 20 Pfund Sterling an die Engländer verrät.

23.05 Uhr. ZDF. Zeugin der Anklage

Der Billy-Wilder-Film von 1957 nach einem Bühnenstück von Agatha Christie gehört zu den berühmten Kriminalfilmen der Kinogeschichte. In den Hauptrollen: Marlene Dietrich und Charles Laughton.

Sonntag, 9. 1.

19.15 Uhr. ZDF. Mitra, Macht und Management

Wolfgang Mann porträtiert in dieser Reihe den spanischen Erzbischof Gabino Díaz Merchan, der sich wiederholt mit streikenden Arbeitern und demonstrierenden Studenten solidarisch erklärt hat.

20.15 Uhr. NDR, RB, SFB (III). The Dentist

Erster von vier Kurzfilmen, die der amerikanische Filmkomiker W. C. Fields (SPIEGEL 53/1971) für Mack Sennett, den »König des Slapstick«, von 1932 bis 1933 produziert hat. Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

21.35 Uhr. ARD. La Violencia (Farbe)

Georg Stefan Troller, seit Jahresbeginn Sonderkorrespondent des ZDF, schildert in seinem letzten ARD-Film, wie die Landarbeiter in Guatemala von der United Fruit Company, von Großgrundbesitzern und Militärs ausgebeutet werden.

21.45 Uhr. ZDF. Vorstoß ins Herz (Farbe)

Als »Sendung neuen Stils« annonciert das ZDF dieses »Dokumentargespräch« mit dem Nobelpreisträger Professor Werner Forßmann. Der Wegbereiter moderner Herz-Diagnostik wird dabei die szenische Rekonstruktion seines spektakulären »Selbstversuchs« kommentieren, bei dem sich Forßmann 1929 eine Sonde ins Herz einführte.

Zur Ausgabe
Artikel 73 / 83
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren