Plutonium-Affäre Dünne Akten
Die SPD hat der Bundesregierung »Verzögerungstaktik« bei der Aufklärung der Plutonium-Affäre vorgeworfen. Mehr als zwei Monate nach den Beweisbeschlüssen, rügte der SPD-Obmann Hermann Bachmaier letzte Woche den CSU-Vorsitzenden des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, seien zentrale Akten des Kanzleramtes, der Münchner Staatsanwaltschaft und des Bundesnachrichtendienstes noch immer nicht beim Ausschuß eingetroffen. Der größte Teil der bislang übergebenen Akten stammt aus diesem Jahr. Nur 70 Blatt der Unterlagen datieren aus der Zeit vor dem spektakulären Fund des im August 1994 aus Rußland eingeschmuggelten Plutoniums. Dabei sei es »kein Geheimnis«, so Bachmaier, »daß es zwischen dem Bundeskanzleramt und dem Bundesnachrichtendienst spätestens ab dem 25. Juli 1994 eine sehr rege Kommunikation zur Frage des Plutonium-Deals gegeben hat«.