DUFT DER GROSSEN WELT
Niemals vorher las ich eine so gemeine und dreiste Kritik wie die des Herrn Peter Brügge über den »Madame-Club«. Das Ausland und wohl auch die Deutschen jenseits der Zonengrenze müssen doch annehmen, wir seien allesamt nerz-verrückt.
Düsseldorf ELSBETH METZLER
Ihr haarsträubender Bericht bestätigt es: Für einen anständigen Menschen gibt es wahrhaftig nur noch die Möglichkeit, Kommunist zu sein und mitzuhelfen, dieser Gesellschaft in Frack und Nerz den Garaus zu machen. Dafür wartet die Blüte westdeutscher Jugend in den Kasernen aufs letzte Gefecht. Was heißt da noch Freiheit? Die Knute her, aber schnell!
Dortmund-Brünn ABEL YORK
Kritisch würde es werden, wenn dem einzelnen Bundeswehrangehörigen ein Licht aufginge, für wen er eventuell einmal den Heldentod zu sterben hat! Bis dahin wünsche ich »Madame« den Segen aller Götter und Halbgötter: Talmi Talmi!
Hamburg-Wandsbek OTTO BRAUCKMANN
Als politisch Verfolgter im Dritten Reich muß ich mich schämen, daß man für eine solche Gesellschaft gekämpft und seineGesundheit geopfert hat.
Frankfurt (Main) CARL VOGT
Es ist unverzeihlich, daß der Verfasser
des Erlebnisberichts es verabsäumt hat, vor Beginn seiner Schilderungen ein schnell wirkendes Mittel gegen Brechreiz zu empfehlen.
München-Harlaching DR. HERBERT FÄRBER
Vorschlag für Society-Manager oder solche, die es werden wollen: Gründet einen Club, in dem sich die oberen 1250 gegenseitig erschießen können ("Mein Gott, Herrn Konsuls Bauchschuß haben Sie ja neulich versäumt").
Berlin-Tempelhof HORST BOSSAN