Ein neues Quartier - aber noch kein neues Image
bekam Frankreichs Kommunistische Partei: Vergangenen Montag zog eine Vorhut der Parteileitung aus der alten Zentrale (1. Photo) in einen 40-Millionen-Franc-Prachtbau um (r. Photo), den Brasil ja-Architekt und KP-Genosse Oscar Niemeyer -- getreu dem KPF-Slogan »die Partei ist ein Glashaus« -- »offen und transparent« ("Le Monde") gestaltete. Trotz aller Transparenz mochten die KP-Bosse nicht auf Sicherheitsvorkehrungen verzichten: Das bisherige Parteigebäude war durch Eisengitter und kugelsichere Fensterscheiben geschützt -- im neuen Domizil überwachen Fernsehkameras Vorplatz und Eingänge. und die Türen sind nur durch Knopfdruck von innen zu öffnen. Mit dem neuen Hauptquartier hofft Frankreichs KP, bei 460 000 Mitgliedern zweitgrößte kommunistische Partei im Westen. auch ihr Image aufzupolieren. Nach einer Untersuchung des Pariser »Express« täte das not: Die meisten Franzosen hegen noch immer Zweifel an der demokratischen Zuverlässigkeit der KP (Anteil bei den Parlamentswahlen 1968: 20 Prozent) und fürchten, daß sie, einmal an der Macht, diese »mit allen Mitteln« zu erhalten trachten würde.