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Briefe

Einzelverschulden verneint
aus DER SPIEGEL 42/1978

Einzelverschulden verneint

(Nr. 41/1978, Panorama: »Die Treppe hochgefallen")

Schon in einer früheren Veröffentlichung legte mir der SPIEGEL in den Mund, ich hätte von Herrn Boeden erklärt, er habe bei der Observation von Klar, Stoll und Schulz in Michelstadt »Scheiße gebaut«. Der Artikel »Die Treppe hochgefallen« steigert weiter: Ich hätte diese Qualifikation »wieder mal« abgegeben.

In Wahrheit ist sie in bezug auf Boeden weder einmal noch mehrmals gefallen, sondern in vertraulichem Kreis als Selbstkritik und Zugeständnis: Wir, das heißt: das Amt, wir haben einen Fehler gemacht. So ist es auch in dem detaillierten Bericht vom 5. »September 1978 zu lesen, der ausdrücklich ein Einzelverschulden verneint.

Wer den Höcherl-Bericht über den Erfstadt-Schlupfwinkel vorurteilsfrei liest und sich nicht durch polemische Verkürzungen desorientieren läßt, die partout dem BKA eine Schuld zuweisen möchten, wird erkennen, daß weder Boeden noch einem anderen Beamten die »Panne angelastet« werden kann. Was es mit dem angeblichen »Tip auf eine konspirative Wohnung von Christian Klar und Silke Meier-Witt« auf sich haben soll, vermochte ich trotz aller Anstrengungen nicht herauszufinden. Da es eine solche Wohnung nicht gab, konnte für sie auch kein Tip existieren.

Wiesbaden DR. HEROLD Präsident des Bundeskriminalamtes

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