Entspannungs-Geste?
Vier einflußreiche Scharfmacher an der seit 1969 umstrittenen chinesischsowjetischen Grenze verloren in der letzten Zeit überraschend ihre Posten. Nachdem die Kreml-Führung schon im Dezember des vergangenen Jahres den Befehlshaber des Wehrkreises Mittelasien, Armeegeneral Nikolai Ljaschtschenko -- Kriegskamerad von Parteichef Breschnew -, nach Moskau zurückgerufen hatte, setzte auch Peking drei Politiker und Militärs ab -- an ihrer Spitze den Uighuren Saifudin, seit vielen Jahren Parteichef der Provinz Sinkiang und Kandidat des Politbüros. Er wurde nicht einmal mehr als Delegierter für den V. Nationalen Volkskongreß aufgestellt. Beobachter schließen aus den personalpolitischen Entscheidungen, daß sowohl Moskau als auch Peking an einer Entspannung im Grenzgebiet interessiert sind.