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Briefe

ERFÜLLUNG
aus DER SPIEGEL 18/1969

ERFÜLLUNG

(Nr. 16/1969, Manager)

Warum eigentlich nicht »Erfüllung einer Aufgabe«? Bei mancher Liebenswürdigkeit, die Sie mir im SPIEGEL zuteil werden lassen, übersehen Sie auf der anderen Seite doch wohl etwas die Aufgabe des modernen und seiner Zeit verpflichteten Managers. Ich persönlich glaube jedenfalls, daß die Frage, wie hoch ein Mann im Management gestiegen ist, für seine Würdigung nicht so

wichtig ist wie die Frage, ob er in seiner Zeit die Aufgaben gelöst hat, die für die Sicherung des Unternehmens und seiner Belegschaft in der Zukunft von Bedeutung sind.

So bin ich zum Beispiel stolz darauf, durch die von mir mit aller Energie betriebene Zusammenführung der Thyssen Röhrenwerke und der Mannesmann Röhrenwerke eine Grundlage mit geschaffen zu haben, durch die dieses neue Unternehmen eine Größenordnung erhält, die auf die Welt von morgen zugeschnitten ist. Damit ist auch für die in diesen Betrieben arbeitenden Menschen die Sicherheit gegeben, daß sie nicht morgen von großräumig organisierten Unternehmen des In- oder Auslandes überrollt werden können.

Das war für mich persönlich das Hauptziel im Rahmen meiner Tätigkeit im Thyssen-Konzern, und ich freue mich, es erreicht zu haben.

Daß mit der Lösung jeder großen Aufgabe auch ein gewisses Maß an persönlichem Opfer -- sei es nun das Opfer eines Unmaßes an Zeit für die Erfüllung der gestellten Aufgabe oder * Vorstandsvorsitzender der Thyssen-Röhrenwerke AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Mannesmann-Röhrenwerke AG.

aber das Opfer der Gesundheit -- verbunden ist, wissen, glaube ich, alle Männer in entsprechenden Positionen.

Düsseldorf ERNST-WOLF MOMMSEN

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