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Erich Honecker

aus DER SPIEGEL 43/1984

Erich Honecker, 72 (Photo, r.), Staatsratsvorsitzender der DDR, präsentierte sich bei seinem Staatsbesuch in Finnland dem heimischen Fernsehvolk als Waidmann - fröhlich plaudernd über Hege und hohe Politik. Mit einem Bruch am Hut (einem in das Blut der von ihm erlegten Elchkuh getauchten Tannenzweig) stellte er sich am vergangenen Donnerstag an der Seite des finnischen Staatspräsidenten Mauno Koivisto, 66, einer improvisierten Pressekonferenz. Die Chancen für einen Besuch in der Bundesrepublik, so der SED-Chef nach einem Essen aus Plastikgeschirr, hingen von der Gesamtentwicklung ab: »Es ist natürlich so, daß die kleinen Länder sich nicht abkoppeln können von den großen Ländern.« Überraschend war, wie lässig Honecker sich im Wald zu dem Interview äußerte, das der Kreml-Chef der »Washington Post« gegeben hatte: »Ich habe heute gehört durch den Präsidenten der Republik Finnland, daß Herr Tschernenko eine Erklärung abgegeben hat.«

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