EVP-Chef Weber: »Wenn nötig, müssen auch Zäune gebaut werden«

Der Chef der konservativen Europäischen Volkspartei hat über Zäune an den EU-Außengrenzen spekuliert. Die EU müsse auch die Finanzierung für diese Grenzanlagen unterstützen.

EVP-Chef Manfred Weber

Foto: Philipp von Ditfurth / dpa

Angesichts steigender Zahlen illegaler Grenzübertritte in die EU hat der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, ein entschiedenes Handeln gegen illegale Migration gefordert. »Die EU-Staaten schlafwandeln in eine neue Migrationskrise, wenn sie jetzt nicht handeln. Diese riesige Herausforderung muss endlich ernst genommen werden«, sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Wenn nötig, müssen auch Zäune gebaut werden, beispielsweise im Südosten der EU, um die ankommenden Migranten möglichst lückenlos kontrollieren zu können.«

Dazu müsse die EU auch die Finanzierung für diese Grenzanlagen unterstützen. Er forderte zudem eine rasche Verstärkung der Kontrollen an den Außengrenzen auf dem Meer wie zu Land. Die EU-Mitgliedstaaten müssten zudem die letzten Schritte dafür gehen, dass endlich ein Solidarmechanismus innerhalb der EU funktioniere.

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex registrierte in den ersten elf Monaten dieses Jahres rund 308.000 Versuche, ohne Erlaubnis in die EU zu kommen. Das sei ein Zuwachs um 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte Frontex in dieser Woche mit. Die in Warschau ansässige Behörde sprach vom höchsten Wert der ersten elf Monate eines Jahres seit dem Jahr 2016.

kry/dpa