Ezra Pound
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DER SPIEGEL 14/1961
Ezra Pound, 75, amerikanischer Literaturpriester und Mussolini-Faschist des Zweiten Weltkriegs, wurde von dem ehemaligen Kommunisten, dem Nobelpreisträger 1959 Salvatore Quasimodo in der Mailänder Universität »als eine der wichtigsten Gestalten der zeitgenössischen Dichtung« gefeiert. Pound, dem bei dieser Gelegenheit etwa 500 Studenten zujubelten, nahm zunächst keine Notiz. Von den wenigen Armen, die sich ihm zum faschistischen Gruß entgegenstreckten. Erst als er die Tribüne verließ, blickte er - da immer noch einige Unentwegte faschistisch huldigten - verstohlen in die Runde und dankte seinerseits mit andeutungsweise erhobenem Arm.