BOMBENANSCHLAG Fahndung nach dem Sprengstoff
Polizei und Staatsanwaltschaft versuchen, die Hintergründe des Bombenanschlags von Köln durch eine Sprengstoffanalyse aufzuklären. Bei der Explosion einer Nagelbombe am Mittwoch vergangener Woche waren in einer Straße im Stadtteil Mülheim, in der hauptsächlich Türken wohnen, 22 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Die Bombe war offenbar auf einem Fahrrad deponiert, das erst kürzlich über einen Billiganbieter verkauft wurde. Nach dem Besitzer des Rads fahndet die Polizei jetzt. Vagen Erkenntnissen zufolge könnte es sich bei dem benutzten Sprengstoff um TNT handeln - ein Explosionsmittel, das in der Vergangenheit sowohl »im allgemeinkriminellen Milieu« (ein Fahnder) als auch von Terroristen benutzt wurde. »Besondere Anhaftungen«, so ein Sprengstoffspezialist, könnten allerdings »die Quelle der Herkunft einschränken«. Die in der Bombe versteckten mehr als zehn Zentimeter großen Nägel, die über hundert Meter weit durch die Luft geschleudert wurden, helfen den Fahndern kaum weiter - sie sind in nahezu jedem Baumarkt erhältlich. Ihre Durchschlagskraft war enorm. »Die sind glatt durch Autobleche geschlagen«, sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Rainer Wolf. Der Sachschaden wurde von Experten auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Erste Ergebnisse der Sprengstoffanalyse sollen Mitte dieser Woche vorliegen.