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Franke geht auf Distanz

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aus DER SPIEGEL 52/1983

Die Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft gegen den früheren Innerdeutschen Minister Egon Franke und seinen Ministerialdirektor Edgar Hirt stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Dabei geht es um jene knapp 5,6 Millionen Mark, die Franke und Hirt in den Jahren 1979 bis 1982 an den Haushaltskontrolleuren des Bundestages vorbeischmuggelten und nach eigenen Angaben für besonders heikle Häftlings-Freikäufe in der DDR und Osteuropa verwendet haben. Mit Ausnahme einer Schmiergeld-Zahlung an südafrikanische Geheimdienstler weigert sich Hirt jedoch nach wie vor, Details der Transaktionen zu nennen. Franke selbst, so mußte der Ex-Minister vor den Ermittlern einräumen, war in die Einzelheiten nicht eingeweiht, obwohl er zuvor öffentlich erklärt hatte, die diskreten Geschäfte seien mit Hirt stets voll abgestimmt gewesen. Da Franke das Schweigen seines ehemaligen Vertrauten mißbilligt, hat er Hirt, den er bislang noch als Mitarbeiter in seinem Abgeordneten-Büro beschäftigte, zum Jahresende gekündigt. Eine vom Ministerium verfügte vorläufige Kürzung der Ruhestandsbezüge des Ex-Ministerialdirektors um ein Drittel hat das Bundesverwaltungsgericht kürzlich bestätigt.

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