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Franz Amrehn

aus DER SPIEGEL 47/1964

Franz Amrehn, 51 (M.), West-Berliner CDU-Vorsitzender, Gegner der Passierscheinpolitik Willy Brandts und ehemaliger stellvertretender Berliner Bürgermeister, der von den DDR-Behörden einen Passierschein zum Besuch seiner Tante im Ost-Berliner Bezirk Friedrichshain erhalten hatte, fand den Weg zu seiner Verwandten nur mit Hilfe des Redakteurs des SED-Blattes »Neues Deutschland«, Fritz Schröder (l.), und dessen Chauffeur, Herbert Voigt. Der SED-Journalist, der Amrehn am Grenzübergang Sonnenallee vergeblich um ein Interview gebeten hatte und dem CDU-Politiker anschließend im Wagen gefolgt war, sprach den Ostbesucher am S-Bahnhof Schöneweide, wo Amrehn seine Mercedes-Limousine gestoppt hatte, um seinen Stadtplan einsehen zu können, ein zweites Mal an und zeigte ihm gemeinsam mit seinem Chauffeur auf der Karte den Weg. Die Verfolger lotsten den Passierschein-Inhaber nach der Lagebesprechung zum Wohnhaus seiner Tante in der Boxhagener Straße. Nach einem kurzen Besuch bei der Verwandten unternahm Amrehn gemeinsam mit seiner Tante eine Rundfahrt durch das Stadtzentrum und kehrte nach drei Stunden Aufenthalt im Ostsektor nach West-Berlin zurück.

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