FRAU KOMM
Im Namen aller deutscher Soldaten, die wir im Zweiten Weltkrieg treu unsere Pflicht erfüllten und ehrlich kämpften, protestiere ich energisch gegen den Vorwurf Ihrer Leserin Frau Langosch, daß deutsche Soldaten in besetzten Ländern Frauen vergewaltigten.
Berlin OTTO HERRMANN
... wird auch im Jahre 1966 kommentarlos die Feststellung wiedergegeben, die russischen Soldaten hätten sich nur für die Leiden revanchiert, welche in dieser oder ähnlicher Form ihren Frauen zugefügt worden seien. Von keinem Historiker, welche sich doch mit Akribie um Einzelheiten von Mißgriffen der deutschen Wehrmacht in Rußland und anderen besetzten Ländern bemühen, ist dieses Thema bisher aufgegriffen worden. Dabei weiß jeder Soldat, mit welcher Schärfe von den Kriegsgerichten im Einzelfall geurteilt wurde.
Die Vorfälle, welche zur Degradierung und Versetzung in Bewährungs-Bataillone von Angehörigen der ruhmreichen Reiter-Equipe in Polen führten, sind geschichtsnotorisch. Dazu folgendes eigene Erlebnis:
Ende Mai 1940 wurden in Belgien zwei Wachtmeister des AR 48 zum Tode verurteilt, weil sie eine Belgierin mit vorgehaltener Waffe mißbraucht hatten. Sie wurden dann durch Versetzung in Bewährungs-Bataillone »begnadigt«.
Wo findet sich der Historiker, welcher endlich dem deutschen Soldaten mindestens auf diesem Gebiet Gerechtigkeit widerfahren läßt?
Nortorf DR. EBERHARD v. VARENDORFF
Es besteht nicht der geringste Zweifel, daß der deutsche Soldat solche planmäßigen Vergewaltigungen nicht begangen hat. Meines Erachtens wäre es Aufgabe des Bundesverteidigungsministeriums, solchen vorsätzlichen Verleumdungen durch Strafanzeigen und Stellungnahmen entgegenzutreten. Das sind wir schon unseren gefallenen Kameraden schuldig.
Neuß (Nordrh.-Westf.) GERHARD PEITZ