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Hausmitteilung Frisch / Maschmeyer / Titel

aus DER SPIEGEL 10/2011
Hage, Pilliod

Hage, Pilliod

Foto: Jeannette Stickler

Stundenlang saß Karin Pilliod, 75, mit SPIEGEL-Redakteur Volker Hage, 61, im schweizerischen Thalwil zusammen und erzählte von ihrer Liebesgeschichte mit Max Frisch (1911 bis 1991). Der Schriftsteller war 72 Jahre alt, als sie sich - immerhin 24 Jahre jünger - auf ihn einließ, und sie wurde seine letzte Lebensgefährtin. Hage hatte Frisch Anfang der achtziger Jahre mehrmals zu langen Gesprächen getroffen und veröffentlichte die erste Biografie über ihn. Nun aber gewann er neue Einsichten: »Ich wusste nicht, wie einsam Frisch war, als er Karin Pilliod 1983 zu sich in sein Haus im Tessin einlud, um sie für sich zu gewinnen«, sagt Hage. Sie habe dem Dichter in seinen letzten Lebensjahren »großen Mut gemacht«. Pilliod öffnete sogar ihr Fotoarchiv, aus dem der SPIEGEL vier Bilder zeigt. Sie werden auch in einem Bildband zu sehen sein, den Hage im Suhrkamp Verlag herausgibt und der am 15. März erscheint (Seite 132).

Die Welt des Finanzindustriellen Carsten Maschmeyer, 51, könnte illustrer kaum sein: Mit der Schauspielerin Veronica Ferres, 45, ist er liiert, Bundespräsident Christian Wulff, 51, und Ex-Kanzler Gerhard Schröder, 66, darf er zu seinen Freunden zählen. Der frühere Arbeitsminister Walter Riester, 67, berät ihn, der ehemalige Wirtschaftsweise Bert Rürup, 67, arbeitet mit ihm - und Maschmeyer selbst hat ein dreistelliges Millionenvermögen angehäuft. Recht angespannt aber wirkte der langjährige Chef des Allgemeinen Wirtschaftsdiensts (AWD), als die SPIEGEL-Redakteure Markus Grill, 43, und Christoph Schwennicke, 44, in Frankfurt über die Methoden Auskunft begehrten, mit denen Maschmeyer seine Millionen verdient hat. Die SPIEGEL-Leute fanden bei ihren Recherchen heraus, dass viele Anleger ihr Geld offenbar verloren, weil AWD ihnen hochriskante Geldanlagen verkauft hatte. »So wurde Maschmeyer immer reicher und mancher seiner Kunden arm«, sagt Grill (Seite 62).

Tunesien und Ägypten sind von ihren Machthabern befreit, Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi, 68, hat große Teile seines Landes nicht mehr unter Kontrolle - und die übrigen Despoten der Region zittern. Titelautor Bernhard Zand, 43, analysiert die Stunde null Arabiens und beschreibt die möglichen Folgen für die Welt. Wer auch immer in diesen Ländern an die Macht komme, werde Hilfe brauchen, sagt Zand. »Die Länder des Nahen Ostens können ihre enormen wirtschaftlichen Probleme nicht allein lösen.« SPIEGEL-Reporter Clemens Höges, 49, schlug sich von Kairo aus über Tobruk bis in die libysche Stadt Bengasi durch und berichtet, wie die Aufständischen dort ihren Sieg über die örtlichen Statthalter Gaddafis feiern. Sein Kollege Mathieu von Rohr, 33, beobachtete in Tunesien, wie Oppositionelle die Verbrechen des gestürzten Regimes aufklären. Der Inlandsauflage liegt eine DVD von SPIEGEL-TV-Autor Mathias von der Heide, 39, über die 100-jährige Geschichte des Nahost-Konflikts bei (Seite 78).

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