PERSONALIEN Gabriele Laurenz, Heinz Uerkvitz, Kai-Uwe von Hassel, Hans-Jürgen Wischnewski, Mia Farrow, Curd Jürgens
Gabriele Laurenz, 29, Textilfabrikanten-Ehefrau aus dem westfälischen Ochtrup, debütiert in dem Farbfilm »Matanza« mit einer Bettszene. Drehort: das Ehebett der »Matanza«-Produzentin und »Stern« -Verleger-Ehefrau Ebelin Bucerius, 58. Leinwand-Neuling Laurenz zierte sich. Als Regisseur Jerzy Macc sie aufforderte, sich freizumachen, bestand sie darauf: »Aber erst, wenn"s unbedingt nötig ist.« In Rock und Büstenhalter legte sich dann die Mutter von drei Kindern auf ihren Film-Ehemann Karl
Heinz Uerkvitz, 40, Hamburger Bürobedarf-Großhändler und Dressman ("Ich bin »der Mann, der Lincoln raucht« -. groß, sportlich, männlich"), und ließ erst unmittelbar vor der Aufnahme von der Maskenbildnerin ihren BH aufknöpfen und »zwischen unseren Körpern wegziehen« (Uerkvitz).
Kai-Uwe von Hassel, 55, einst Ministerpräsident zu Kiel, schlich sich Montag vergangener Woche aus einer Bildungsdebatte des schleswig-holsteinischen CDU-Landesverbands in der Grenzakademie Sankelmark (bei Flensburg), fand im Gemeinschaftsraum einen Kühlschrank und darin Bier. Mehrere Kieler Landesminister beobachteten den stillen Abgang Hasseis, folgten dem Vertriebenenminister in Abständen unauffällig und sammelten sich um den Eisschrank. Erfrischung jedoch verwehrte ihnen der Ex-Wehrminister. Hassel: Für Sie gibt es hier nichts zu trinken, und schon gar kein Bier. Hier wird gearbeitet.« Nach kurzem Überlegen genehmigte der Christdemokrat eine Ausnahme: »Der (Kieler Kultusminister) von Heydebreck ist besonders trinkfest. Der kriegt ein Bier.«
Hans-Jürgen Wischnewski, 45, Entwicklungshelfer, schrieb als erster Bonner Minister einen Leserbrief an das Ost-Berliner SED-Zentralorgan »Neues Deutschland« (ND). Afrika-Freund »Ben Wisch« las im »Neuen Deutschland«, er habe während einer Afrika-Reise ergebnislose Gespräche mit dem Führer aufständischer Neger in Portugiesisch-Guinea, Cabral, geführt ("Neues Deutschland": »Ohrfeige für Wischnewski") und durch dieses Gespräch eine Demarche des portugiesischen Außenministeriums beim Bonner Botschafter in Lissabon verursacht. Der Sozialdemokrat: »Cabral und ich kennen einander schon lange. Unsere Unterredung war herzlich.« Von Bonns Mann in Lissabon erfuhr der Minister: »Hier ist alles in Ordnung. Daraufhin Wischnewski über die Falschmeldung aus Ost-Berlin: »Da habe ich mich erst einmal auf den Arsch gesetzt. Für die Brüder da drüben ist es doch unfaßbar und unerträglich, wenn so ein Kapitalisten-Minister mit »ihren Leuten« spricht.« Nach vergeblichem Suchen in seinem Ministerium und einer fruchtlosen Anfrage bei der Telephon-Auskunft erfuhr Wischnewski vom Postministerium die ND-Fernschreiber-Nummer und ließ einen bösen Brief an die Chefredaktion tickern.
Eugene McCarthy, 52. Robert Kennedys Wahlkampfgegner« ließ sich beim Stimmenfang in Hollywood von Amerikas prominentester Broadway-Sängerin, Barbra Streisand, 26, unterstützen. Nach einer Party zu Ehren Mc-Carthys im Haus von Filmstar Paul Newman brachte der Senator, der das Präsidentenamt vorwiegend mit Studenten als Wahlkampfhelfern anstrebt, die »Callas des Musicals« ("Die Tat") zum Hotel zurück und sorgte dafür, daß Photographen das Tête-àtête mit der Sängerin publik machten. Barbra Streisands letzter Kontakt mit dem Präsidentenamt: John F. Kennedy hatte sie 1963 mehrfach zu Vorträgen ins Weiße Haus gebeten und ihr dadurch zu starker Publicity verholfen.
Mia Farrow, 22, Ehefrau Frank Sinatras, begrüßte in einem Hotel im holländischen Noordwijk den Hollywood-Filmrohling Robert Mitchum, 50, mit so stürmischer Umarmung, daß sie mit ihrer Zigarette einem nahestehenden Niederländer ein Loch in die Jacke brannte. Verärgert erklärte der Gebrannte: »Ich mag weder diese Küsserei noch diese Löcher-Brennerei.« Mitchum, des Niederländischen nicht mächtig, antwortete stumm: Er nahm eine Salatplatte und klatschte sie seinem Kontrahenten ins Gesicht. Dieser wagte sich nicht an den stämmigen Western-Helden: Er warf seine Salatplatte der zierlichen Mia an den Kopf.
Curd Jürgens, 52, Film- und Bühnendarsteller, lehrte den Berliner Prominenten-Mater Reinhold Wilhelm Timm, 36 (r.), einen neuen Porträt-Stil. Als der Schauspieler dem Maler ("Wir kennen uns seit vielen Jahren") Modell saß, schlug er vor, nur ein halbes Jürgens-Gesicht zu zeichnen und es mit dem halben Gesicht der Jürgens-Ehefrau Simone, 32, zu ergänzen. Der Maler: »Ein einzigartiges Experiment.« Als das Familienbild nach 45 Minuten fertig war, kritisierte Jürgens: »Ich finde mich sehr gut, aber Simone ist mir zu alt.« Timm hellte daraufhin Simones Konterfei mit Weiß und Creme« auf und schenkte dem Schauspieler das fertige Bild Jürgens war immer noch nicht ganz zufrieden: »Simone ist in Wirklichkeit viel hübscher.«