Außer den Bauern dürfen auch Rentnerinnen auf ein Wahlgeschenk der Regierung Kohl hoffen. Führende Politiker der CDU/CSU entwerfen Modellrechnungen, in denen Frauen, die 1920 oder früher geboren sind, rentenerhöhende Kindererziehungszeiten zugebilligt werden sollen. Diese »Trümmerfrauen« waren bei der gesetzlichen Regelung zu Beginn des Jahres leer ausgegangen. Nur Frauen vom Jahrgang 1921 an gewährt das neue Gesetz eine zusätzliche Rente von monatlich 25 Mark pro Kind. Diese Ungleichbehandlung hatte zu massiver öffentlicher Kritik geführt. Unions-Fraktionschef Alfred Dregger legte jetzt Bundeskanzler Kohl Lösungsvorschläge vor: Je nach Variante sollen die Betroffenen zusätzlich zehn Mark monatlich oder 25 Mark im Quartal pro Kind bekommen. Das würde den Bundeshaushalt mit rund 1,5 Milliarden Mark im Jahr belasten. Eine volle Einbeziehung (Kosten fünf bis sechs Milliarden) war am Widerstand des Finanzministers gescheitert.
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