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Gemälde alter Meister

aus DER SPIEGEL 45/1967

nutzte der Kölner Karikaturist und Autor Hans Joachim Gerboth als Untergrund zur satirischen Illustrierung seines Buches »Hu is Hu -Wer ist (denn schon) wer?«, in dem er Bonner Politiker in Schulaufsätzen glossiert. Beziehungsvoll wählte er Köpfe für Körper: Kiesinger für den britischen Staatsmann William Pitt den Älteren, der durch seine Beredsamkeit das Unterhaus beherrschte; Erhard für den liberalen britischen Außenminister Charles Fox, der mit seinem Premier vergeblich um die Macht kämpfte; Brandt für den adligen Spanien-Botschafter Don Carlos Gutiérrez; Strauß für den englischen König und Ehemann von sechs Frauen, Heinrich VIII.; Mende für den spanischen König Philipp III., der einem Günstling die Regierungsgeschäfte übertrug; Schiller für den mittelalterlichen Handelsherrn Georg Gisze; Wehner für den sagenumwobenen Knüppelgänger Rübezahl; Barzel für den Präsidenten des französischen Revolutionskonvents und später als Mörder Ludwigs XVI. verbannten Bertrand Barère (Beiname: »Anakreon der Guillotine"). Die Wehner-Montage will Gerboth in seinem Buch, das vom Recklinghausener Paulus-Verlag am Tage des Bundespresseballs, 10. November, herausgegeben wird, noch austauschen, »weil der Rübezahl-Gag doch zu bös ist«. Er will ein Cranach-Gemälde mit Wehners Kopf bekleben: »Da sieht er so schön evangelisch aus.«

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