Gerhard Küntscher
Gerhard Küntscher, 64, Professor für Chirurgie, ärztlicher Direktor des Hamburger Hafenkrankenhauses und Spezialist für Knochen-Nagelungen ("Küntscher-Nagel"), bastelte für sein am Hamburger Elbufer gelegenes Haus ein Hochwasser-Warngerät, nachdem sein Keller 1962 bei der Sturmflut-Katastrophe vollgelaufen war. Küntscher: »Ich mußte damals meinen ältesten Anzug anziehen und im schmutzigen Wasser nach dem Abflußventil tauchen. Die Kälte hat mich zwar nicht gestört, denn ich schwimme auch im Winter in der Ostsee, doch ist solche Taucherei nicht angenehm.« System der Küntscher-Konstruktion: Zwischen den Schenkeln einer auf dem Kellerboden liegenden Wäscheklammer klemmt eine Aspirin-Tablette; sobald Wasser in den Keller läuft, löst sich die Tablette auf, zwei an den Klammerenden befestigte Kontakte schlagen zusammen und schließen einen Schwachstromkreis, der im Wohnzimmer des Amateur-Bastlers eine Warnlampe aufleuchten läßt. Der Chirurg: »Ich laufe in den Keller, sowie das Licht angeht. Das ganze System nützt aber nichts, wenn ich nicht da bin. Letzte Woche stand das Wasser im Keller 1,20 Meter hoch, dabei ist mein Ölbrenner kaputtgegangen.«