Gerhard Neumüller,
48, Geschäftsführer der Abfallwirtschafts-Gesellschaft Donau- Wald (AWG), trübt möglicherweise Politikern die Lust an Fernreisen auf Kosten der Steuerzahler. Der Diplom-Ingenieur und Provinzpolitiker (CSU) ließ sich vergangene Woche von der Staatsanwaltschaft Deggendorf wegen seiner politischen Reiselust eine Geldzahlung von 30 000 Mark auferlegen, andernfalls hätte ihm ein Strafprozeß gedroht. Neumüller hatte sich vor knapp zwei Jahren gemeinsam mit elf anderen Verbandsräten einen neuntägigen Asien-Trip mit schönem Beiprogramm für 176 000 Mark auf Kosten von Steuer- und Gebührenzahlern genehmigt. Eigenanteil: 350 Mark. Der offizielle Grund der Traumreise: Besichtigung einer Müllverbrennungsanlage von Siemens. Die Deggendorfer Entscheidung könnte, so hofft nun der Bund der Steuerzahler in Bayern, die parlamentarische Reiselust durch Angst vor teuren Strafzetteln bremsen.