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Briefe

Großpreuße
aus DER SPIEGEL 21/1971

Großpreuße

(Nr. 19/1971, Imanuel Geiss über Franz Josef Strauß: »Ich bin ein Deutschnationaler")

Imanuel Geiss spricht aus, was viele seit Jahren aus ernster Sorge und mehr sich sagen: Wir stehen da vor der für die BRD und weit darüber hinaus gerade auch durch ihre ungewöhnliche Gekonntheit gefährlichsten, aus wirklichkeitsfeindlichem Wunschdenken genährten und solches Wunschdenken nährenden Demagogie. Das Ruhm-Interview ist eine gute Ergänzung zu dem Aufsatz.

Heidelberg ALFONS BEIL

Vielleicht können Sie weiterhin mithelfen zu verhindern, daß dieser Mensch (?) sein Ziel, (Schatz-)Kanzler zu werden, erreicht. Sie würden bestimmt nicht nur mir einen Gefallen tun, wenn Sie weiter aufzeigen, was Herr Strauß schon alles »drinnen gemacht« hat, und seine Vergangenheit und Gegenwart weiterhin »lückenlos« darlegen.

Wiesbaden ARMIN HASLINGER

Mit tiefem Bedauern nehme ich zur Kenntnis, daß Sie Ihren Streit mit Franz Josef anscheinend beigelegt haben, da Sie jetzt alles zu tun scheinen, um sein Ansehen auch in Akademiker- und vornehmlich Historikerkreisen zu fördern. Oder wie anders soll man es sich erklären, daß Sie ein Gutachten des »Historikers« Geiss veröffentlichen?

Bad Breisig (Rhld.-Pf) GERWIN MINRATH

Als parteiloser Münchner und ehemals politisch Verfolgter nachfolgend meine Meinung über meinen Landsmann Strauß: Franz Josef Strauß ist ein krasser geistiger Widerspruch! Zwar gebürtiger Urbayer, doch politisch ein Großdeutscher und Preuße! Seine Lehrmeisler sind der »Eiserne Kanzler« und Großpreuße Bismarck sowie die Österreicher Schönerer und Hitler! Historiker Geiss hat jeden falls sehr gut beobachtet.

München GEORG WALDSCHÜTZ

Abgesehen davon, was ganz allgemein von Gutachten aus historischer Sicht über politisches Denken zu halten ist, erachte ich es in diesem Gutachten des Historikers Imanuel Geiss als historisch und politisch falsch, auf Grund von mehr oder weniger willkürlich ausgewählten, zum Teil unvollständigen und ohne Kontext angeführten Zitaten ein nationalsozialistisches Credo des Franz Josef Strauß herauszuanalysieren.

Passau (Bayern) REINER BRÜCKL

Die Frage bleibt, ob Sie mit Ihrem dauernden Strauß-Hetzen Deutschland, hauptsächlich im Ausland, einen guten Dienst erweisen. Herr Strauß war und wird wahrscheinlich wieder Minister in der BRD werden. Er hat das Vertrauen von Millionen Wählern.

z. Z. Passau (Bayern) G. VON BÜNAU

Nach dem Gutachten sind alle Nazis, die entweder Anti-Kommunisten oder Anti-Marxisten sind. Primitiver geht es wirklich nicht.

Düsseldorf H. JENBACH

Man kann Imanuel Geiss zu seinem treffenden Gutachten nur beglückwünschen. Es war höchste Zeit, daß die -- bereits vermutete -- geistige Verwandtschaft zwischen Hitler und Strauß aufgedeckt wurde.

Ottenhofen (Bayern) MANFRED GRÖGLER

Dieses »Gutachten« des Historikers Imanuel Geiss widert mich geradezu an. Es tut mir leid für das Fach Geschichte.

Mainz ALGYS FRIESENHAGEN

Leider genügt schon »ein notwendig unvollkommenes Material« zu einer objektiven Analyse des bayrisch-deutschen Intelligenzidols. Noch immer sitzt dieser christlich-soziale Demokrat im Bundestag, dessen »Sagt-was-alle-denken« -Gewissen auf die über 60 gemordeten Starfighter-Piloten nie reagiert hat. Beißend ironisch schlägt das abgewandelte Zitat auf ihn zurück, daß der, der sich um ein Amt bewirbt, seine politische Vergangenheit lückenlos aufzeigen können muß.

Erlangen (Bayern)

HANS-JOACHIM STRATMANN

Interessant wird aber vor allem die Frage sein, mit welchen Methoden Oberdemokrat Strauß versuchen wird, Herrn Geiss zu diffamieren, beziehungsweise ihn mundtot zu machen. Hamburg SÖNKE SELA

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