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Günter Graß

aus DER SPIEGEL 46/1966

Günter Graß, 39, Schriftsteller ("Hundejahre"), der am letzten Dienstagabend auf Einladung der Vierten Luftwaffendivision in der Blücher-Kaserne im ostfriesischen Aurich 1200 Soldaten und Zivilisten aus seinen Werken vorlas, besichtigte zuvor bei einem Rundgang durch den Fliegerhorst auch einen Starfighter. Graß setzte sich zwar in die Maschine, verzichtete jedoch auf einen Übungsflug: »Ich habe vier Kinder, meine Frau würde mir den Kopf abhacken - und sie hätte recht.« Der Schriftsteller und ES-PE-DE-Wahlhelfer über seine Gespräche mit Starfighterpiloten, die in Kürze ihren Dienst bei der Bundeswehr quittieren: »Sie sehen, daß unter einem Verteidigungsministerium, wie es jetzt geführt wird, keine Verbesserung für das Waffensystem möglich ist. Außerdem wollen sie besser bezahlt werden.« Anschließend unterhielt sich der Autor, der im Zweiten Weltkrieg als Luftwaffenhelfer bei Danzig diente, mit Angehörigen einer Raketenbatterie. Graß: »Die Soldaten dort waren überfordert: Die machen teilweise seit Wochen 24 Stunden Dienst. Man redet dort leider schon wieder von Opfermut und Durchhaltenkönnen.«

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