Günter Rexrodt,
54, angeschlagener Bundeswirtschaftsminister (FDP), braucht sich um Kollegen-Spott nicht zu sorgen. Helmut Kohl hatte nach der letzten Kabinettssitzung des Jahres die Minister und die Partei- und Fraktionsvorsitzenden der Koalition zur festlichen Weihnachtstafel in den Kanzlerbungalow geladen. Während am Tisch des Regierungschefs ernste Gespräche geführt wurden, zogen die Minister Bötsch, Töpfer und Rühe an einem der Nebentische, dem »lustigsten Tisch im Saal« (Rühe), über den FDP-Mann her. »Ladenschlüßler« Rexrodt, so lästerten die Herren im Beisein des glücklosen Wirtschaftsministers, habe sich bei den internen Querelen der FDP in der Vorweihnachtszeit besonders »profiliert«, sozusagen als »ruhender Pol« der gebeutelten Koalition. Rexrodt war nicht amüsiert.