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GUTE BEZIEHUNGEN

aus DER SPIEGEL 27/1966

Als erster deutscher Diplomat begrüßte In Köln den neuen Sowjet -Botschafter Semjon Zarapkin (siehe Seite 20) der Protokollchef des Auswärtigen Amts, Botschafter Dr. Hans Schwarzmann - NSDAP-Mitglied seit 1933 und Verwandter des Reichsaußenministers Ribbentrop, wie aus dem bislang unveröttentlichten Protokoll der Einvernahme Schwarzmanns 1948 vor dem amerikanischen Militärtribunal in Nürnberg hervorgeht:

FRAGE: Durch wen kamen Sie überhaupt in das Auswärtige Amt?

ANTWORT: Als der Krieg ausbrach, arbeitete ich für ein Kartell in Paris. Ich hatte mich beim Auswärtigen Amt aufgrund meiner guten Beziehungen zu verschiedenen Wirtschaftlern -in Europa beworben.

FRAGE: Und Sie wollen dem Gericht weismachen, Sie hätten sich auf dieser Grundlage beworben?

ANTWORT: Ja, das stimmt.

FRAGE: Na gut. Und die Mutter Ihrer Ehefrau war die Schwester von Frau von Ribbentrop, stimmt das?

ANTWORT: Nein.

FRAGE: Was war sie dann? ANTWORT: Die Mutter meiner Frau ist die Schwester der verstorbenen Käte Henkell.

FRAGE: Um es ganz klar zu sagen: Die Mutter Ihrer Frau - ich frage Sie noch einmal - -ist eine Schwester der Mutter der Frau von Ribbentrop.

ANTWORT: Ja, genau das sagte ich

FRAGE: Und diese Leute brachten Sie in das Auswärtige Amt, wie es in Ihren Akten steht, stimmt das?

ANTWORT: ...

FRAGE: Von welchem Zeitpunkt an waren Sie Parteimitglied?

ANTWORT: Von 1933 bis zum Ende des Krieges.

Schwarzmann

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