Hausmitteilung Hausmitteilung Dementis
SPIEGEL 23/1993 vom 7. Juni war noch nicht auf dem Markt, da dementierte das Bundespresseamt bereits, am 5. Juni, was es einer Vorausmeldung der Agenturen über jenes Heft entnommen hatte: daß »ein Abteilungsleiter des Bundeskanzleramts . . . im Februar 1992 einem Pressevertreter Material aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz . . . übergeben« habe. Dies sei »falsch« - ein klares und dennoch falsches Dementi, von manchem Medium ausführlicher verbreitet als die gemeldete Transaktion, die es ja angeblich nicht gegeben hatte.
SPIEGEL 24/1993 vom 14. Juni enthüllte weitere »Barscheleien in Bonn«, vor allem, wer der hohe Aktenträger war: der damalige Abteilungsleiter im Kanzleramt und spätere Staatssekretär im Bundesinnenministerium Johannes Vöcking. Wieder kam das Dementi vorweg, am 12. Juni, blitzschnell.
Vor den zuständigen Ausschüssen des Bundestages legte Vöcking vorige Woche ein Geständnis ab. Und am Freitag wurde er, ohne eventuelle Auftraggeber genannt zu haben, in den einstweiligen Ruhestand versetzt (Seite 27).