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Hausmitteilung Hausmitteilung Kohl

aus DER SPIEGEL 40/1996

Nach der Bundestagswahl im Oktober 1976 gratulierte Rudolf Augstein dem Christdemokraten Helmut Kohl zum Wahlerfolg - noch keine Kanzlerschaft zwar, aber mit 48,6 Prozent das zweitbeste Ergebnis der Union überhaupt. Der »Männerfreund« Strauß giftete trotzdem: »Er ist total unfähig.« Zu Oppositionszeiten und auch als junger Bonner Regierungschef traf sich Kohl mit dem SPIEGEL-Herausgeber zu vergnüglichen Gesprächen gern im Haus des damaligen Chefredakteurs Erich Böhme in Hamburg. Obschon Kanzler, wartete Kohl geduldig eine Stunde, weil Böhme und Augstein sich in der vereinbarten Zeit geirrt hatten. Rudolf Augstein fand trotz der später folgenden Funkstille nichts dabei, ihn in einem Kommentar (SPIEGEL 30/1990) zu dessen Einheitspolitik zu beglückwünschen. Nun, da Kohl demnächst die 14jährige Amtszeit Konrad Adenauers übertreffen wird, zieht Augstein im Titel dieses Hefts eine Bilanz (Seite 48). Ganz so provinziell wie befürchtet entwickelte sich die dauerhafte Regentschaft des Pfälzers nicht. Na ja: Der Bitte des SPIEGEL, in der Titelgeschichte ein Faksimile des von Kohl entworfenen Zehn-Punkte-Programms (siehe Ausriß) abzubilden, kam das Kanzleramt nicht nach. In kleinen Dingen fehlt es eben immer noch an Größe.

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