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PERSONALIEN Helmut Schmidt

aus DER SPIEGEL 26/1980

Helmut Schmidt, 61, Bundeskanzler, empörte sich in der Kabinettsitzung am vergangenen Mittwoch über die Stacheldrahtzäune, die zum Schutz gegen Terroristen das Bonner Justiz-, Forschungs- und Bildungsministerium wie eine Festung umschließen. Er sei, so der Kanzler, kürzlich dort wieder einmal vorbeigefahren und habe beim Anblick der Stacheldrahtrollen nur den Kopf schütteln können. Schmidt: »Eine Beleidigung für die Bürger, schier unerträglich.« Statt Stacheldraht zu legen, solle man lieber Weiß- oder Rotdornhecken anlegen; das sehe nicht nur besser aus, sondern sei auch sicherer. Innenminister Gerhart Baum, der die übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen in Bonn schon lange abbauen möchte, empfahl in flapsigem Ton eine andere Lösung: »Vielleicht sollten wir erst einmal einen Wassergraben bauen.« Der innerdeutsche Minister Egon Franke setzte nach: »Da müssen dann aber Krokodile drin sein.«

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