Hermann Höcherl
Hermann Höcherl, 54, Bundeslandwirtschaftsminister (CSU) und Freizeitjäger aus dem bayrischen Brennberg, der 1960 seine Jagdschein-Prüfung im Gasthof Neuhaus bei Wolfsburg nach den - zu jener Zeit milden - niedersächsischen Bedingungen machen durfte, weil ihm das VW-Werk erlaubt hatte, eines seiner Gästehäuser in Wolfsburg als zweiten Wohnsitz anzugeben, nahm am vorletzten Sonnabend an der vom Bundespräsidenten veranstalteten Diplomatenjagd im Staatsforst bei Oelde (Westfalen) teil und traf fünf Hasen, zwei Fasanen, ein Kaninchen sowie einen Dolmetscher des
Bonner AA und einen Journalisten. »Handelsblatt«-Reporter Hagen Graf Lambsdorff blieb unverletzt, da Höcherls Schrotladung nicht durch die Hirschleder-Hose des Journalisten drang; Dolmetscher Reinhard Lochner wurde von einem Minister-Querschläger an der Stirn getroffen. Der Verletzte kehrte nach ambulanter Behandlung zur Jagdgesellschaft zurück: »Ich wollte der Prominenz die gute Laune nicht verderben.« Buße des Ministers: zwei Kasten Bier und fünf Flaschen Schnaps für die Treiber.