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NEU IN DEUTSCHLAND Herrscher ohne Krone (Deutschland).

aus DER SPIEGEL 7/1957

Seiner Selbstverpflichtung getreu, das Kino zur Volksbildungsstätte emporzuläutern, versah Regisseur Dr. Harald Braun ("Nachtwache") das Melodrama um den königlichen Favoriten und Volksreformator Struensee mit viel erklärendem Ballast und jenen Allerweltweisheiten, die im Film gern als »zeitgeschichtliche Parallelen« angesprochen werden, so daß vom Drama nichts und vom Melos wenig übrigblieb. Statt dessen entstand nach den Worten seines Schöpfers ein »sehr deutscher« Film, eine Bezeichnung, die zutrifft, wenn man Temperamentlosigkeit als Kern des deutschen Nationalcharakters betrachtet. O.W. Fischer muß sich, von viel Bedeutsamkeit gehandikapt, in seinem Spezialfach, der Ein-Mann-Raserei, von dem jungen Horst Buchholz als geschichtlich legitimiertem irrsinnigen König auspunkten lassen. (Bavaria.)

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