Hohe Strafen
sind in Magdeburg gegen drei junge Männer als Heranwachsende verhängt worden, die am Himmelfahrtstag die »Rädelsführer« einer ungeheuerlichen Jagd auf Ausländer gewesen sein sollen. Der Prozeß wurde mit banger Sorge um das Ansehen Magdeburgs und der Deutschen in der Welt geführt. Doch weist das Bild von den Vorgängen, das die junge Richterin in der mündlichen Urteilsbegründung malte, Risse und Sprünge auf. Magdeburg war kein Fanal wie Mölln oder Solingen oder Rostock, auch wenn es zu abscheulichen Szenen gekommen ist. Nicht allein Deutsche haben angegriffen, nicht nur Ausländer sich gewehrt. Das demonstrativ hohe Urteil wegen gefährlicher Körperverletzung überzeugt nicht.