Honecker läßt reisen
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DER SPIEGEL 10/1978
Die Staatsgrenze West der DDR ist durchlässiger geworden. Seit einigen Wochen haben ostdeutsche Berger auf Anordnung des SED-Generalsekretärs Erich Honecker auch dann Aussicht auf eine Reiseerlaubnis, wenn sie privat und nicht nur in dringenden Familienangelegenheiten in den Westen fahren wollen. Der Kreis der Begünstigten, die in manchen Fällen auch Familienangehörige mitnehmen dürfen, umfaßt vor allem Künstler, Wissenschaftler, Arzte und Theologen. Im Gegensatz zur Praxis früherer Jahre gab Ost-Berlin Pässe auch für Urlaubsaufenthalte im Westen aus und stellte dafür in bescheidenem Umfang Devisen zur Verfügung.