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Honecker soll kommen

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aus DER SPIEGEL 52/1983

In der zweiten Hälfte 1984 soll Erich Honecker, Staats- und Parteichef der DDR, die Bundesrepublik besuchen. Bundeskanzler Helmut Kohl baut darauf, daß trotz der »Pershing 2«-Stationierung eine neue Eiszeit im Ost-West-Verhältnis zu vermeiden sei. Wenn Russen und Amerikaner bei der für den Frühsommer geplanten internationalen Umweltschutzkonferenz in München - die schriftliche Zusage Moskaus liegt in Bonn schon vor - wieder an einem Tisch säßen, werde der Besuch Honeckers in die allgemeine Landschaft passen. Dann werde es dem DDR-Vorsteher auch leichter fallen, weitere Zugeständnisse zu machen und so die von Kohl bislang als unzureichend betrachteten humanitären Gegenleistungen für den Milliardenkredit vom Sommer mitzubringen. Was Bonn für Honecker bereithält, beschreibt ein CSU-Bundesminister so: »Die nächste Milliarde muß er sich schon selber abholen.« Die Ost-Berliner sind freilich gar nicht sicher, ob der sowjetischen Vormacht ein weiterer deutschdeutscher Deal ins Konzept paßt. Sie wollen deshalb auf keinen Fall selbst aktiv werden, sondern setzen darauf, daß Bonn von sich aus die Kredit-Politik fortsetzt.

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