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Honecker wehrt sich

aus DER SPIEGEL 52/1979

Die SED hat sich gegenüber Moskau in einer für die DDR-Wirtschaft lebenswichtigen Frage durchgesetzt. Die Sowjets hatten von Ost-Berlin eine weitere Spezialisierung der ostdeutschen Industrie im Rahmen der Zusammenarbeit innerhalb des Ostblocks verlangt. Danach sollten die DDR-Betriebe künftig nur noch Baugruppenteile für Industrie-Anlagen anfertigen, die dann in der Sowjet-Union zusammengesetzt und auf russische Rechnung verkauft werden. Beim Breschnew-Besuch in Ost-Berlin Anfang Oktober wehrte sich Erich Honecker gegen die Forderung mit dem Hinweis, die DDR-Industrie könne nicht immer mehr zum Zulieferer der sowjetischen Industrie werden. Der Sowjet-Plan führe dazu, daß die DDR-Industrie noch stärker als bisher auf den Comecon ausgerichtet werden müsse -- zu Lasten der eigenen Exportchancen in den kapitalistischen Westen. Dort seien nur komplette Maschinen und Anlagen zu verkaufen. Leonid Breschnew gab nach. Vor dem Zentralkomitee der SED dankte Honecker letzte Woche für das Moskauer Verständnis.

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