Dieser Beitrag wurde am 23.10.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Dr. Daniel Schultheiß ist seit vergangenem Sonntag der neue Oberbürgermeister im thüringischen Ilmenau. Der 38-Jährige gehört aber nicht irgendeiner gängigen Partei an – er ist Mitglied bei "Pro Bockwurst", einer offenen Wahlgemeinschaft.
1 "Pro Bockwurst" – echt jetzt?
Ja. Nachdem Schultheiss an der technischen Uni in Ilmenau studiert und promoviert hatte, gründete er 2009 gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen eine Wählervereinigung. Am Mensatisch diskutierten sie über einen Namen, auf der Karte stand an diesem Tag: Bockwurst. So wurde die Wählergemeinschaft also "Pro Bockwurst" getauft.
Die Wurstkandidaten traten bei der im selben Jahr gehaltenen Stadtratswahl an und sind dort seitdem vertreten (Bild). Doch nun erreichten sie bisher ungeahnte Ziele.
2 Wie ist die Oberbürgermeisterwahl in Ilmenau ausgegangen?
Schultheiß gewann die Wahl am Sonntag mit 51,4 Prozent. Neben den Anhängern von "Pro Bockwurst" fand er noch bei der Linken, der SPD, den Grünen und dem Bürgerbündnis Ilmenau Unterstützung. Seine Konkurrenten im Wahlkampf, Andreas Bühl (CDU) und der parteilose Stefan Sandmann, bekamen jeweils 40,9 und 7,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Ilmenau lag bei 49,3 Prozent. (Thüringer Allgemeine)
Der 38-Jährige war nach Bekanntwerden seines Wahlsiegs ziemlich baff:
3 Wie viel Bockwurst steckt in der Politik der Wählergemeinschaft?
Die Mitglieder der Wählergemeinschaft haben, abgesehen von ihrem Namen, wenig Wurst auf ihrem Programm stehen. "Pro Bockwurst" will sich stattdessen für lokale Themen einsetzen, die das Miteinander im Ort verbessern.
Am Mittagstisch ist der Name manchmal doch Programm – dann aber eher mit lecker Kartoffelsalat, als politischen Gesprächen.